SYNOPSIS : § Arrivée à New-York § Le soutier § Au bureau du Capitaine § Karl plaide la cause du soutier § Schubal § L'oncle Jacob § L'histoire de Karl § Karl quitte le bateau |
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Als der sechzehnjährige Karl Roßmann, der von seinen armen Eltern nach Amerika geschickt worden war, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte, in dem schon langsam gewordenen Schiff in den Hafen von New York einfuhr, erblickte er die schon längst beobachtete Statue der Freiheitsgöttin wie in einem plötzlich stärker gewordenen Sonnenlicht. Ihr Arm mit dem Schwert ragte wie neuerdings empor, und um ihre Gestalt wehten die freien Lüfte. |
Expédié à seize ans en Amérique par ses malheureux parents parce qu'une bonne l'avait séduit et avait eu de lui un enfant, Karl Rossmann, entrant dans le port de New York sur le bateau qui maintenant courait sur son erre, vit soudain la statue de la Liberté, qu'il apercevait depuis un moment, resplendir soudain dans un regain de lumière : son bras qui brandissait le glaive semblait s'être levé à ce moment même, et autour de ce grand corps, c'était un air libre qui soufflait. | ||
Ein junger Mann, mit dem er während der Fahrt flüchtig bekannt geworden war, sagte im Vorübergehen: »Ja, haben Sie denn noch keine Lust, auszusteigen?« »Ich bin doch fertig«, sagte Karl, ihn anlachend, und hob aus Übermut, und weil er ein starker Junge war, seinen Koffer auf die Achsel. Aber wie er über seinen Bekannten hinsah, der ein wenig seinen Stock schwenkend sich schon mit den andern entfernte, merkte er bestürzt, daß er seinen eigenen Regenschirm unten im Schiff vergessen hatte. Er bat schnell den Bekannten, der nicht sehr beglückt schien, um die Freundlichkeit, bei seinem Koffer einen Augenblick zu warten, überblickte noch die Situation, um sich bei der Rückkehr zurechtzufinden, und eilte davon. |
Un jeune homme, avec lequel il avait lié quelque peu connaissance durant le voyage, lui dit en passant : | ||
Unten fand er zu seinem Bedauern einen Gang, der seinen Weg sehr verkürzt hätte, zum erstenmal versperrt, was wahrscheinlich mit der Ausschiffung sämtlicher Passagiere zusammenhing, und mußte Treppen, die einander immer wieder folgten, durch fortwährend abbiegende Korridore, durch ein leeres Zimmer mit einem verlassenen Schreibtisch mühselig suchen, bis er sich tatsächlich, da er diesen Weg nur ein- oder zweimal und immer in größerer Gesellschaft gegangen war, ganz und gar verirrt hatte. |
Arrivé en bas il crut pouvoir emprunter un raccourci, mais celui-ci était barré, probablement en raison de la foule des passagers qui débarquaient, et il dut chercher son chemin en empruntant des escaliers qui donnaient toujours sur d'autres escaliers, puis des couloirs dont la direction changeait à chaque fois, traverser une pièce vide où trônait un bureau abandonné, pour se trouver enfin, après avoir fait ce chemin une ou deux fois et toujours en compagnie de beaucoup de monde, complètement perdu. | ||
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In seiner Ratlosigkeit und da er keinen Menschen traf und nur immerfort über sich das Scharren der tausend Menschenfüße hörte und von der Ferne, wie einen Hauch, das letzte Arbeiten der schon eingestellten Maschinen merkte, fing er, ohne zu überlegen, an eine beliebige kleine Tür zu schlagen an, bei der er in seinem Herumirren stockte. »Es ist ja offen«, rief es von innen, und Karl öffnete mit ehrlichem Aufatmen die Tür. »Warum schlagen Sie so verrückt auf die Tür?« fragte ein riesiger Mann, kaum daß er nach Karl hinsah. |
Il n'y avait plus personne pour le conseiller, et il n'entendait plus maintenant que le râclement incessant de milliers de pieds au-dessus de lui, et de loin, comme un souffle, le dernier effort des machines qu'on venait d'arrêter ; il finit par frapper à la première porte qui se présenta. On cria de l'intérieur : | ||
Durch irgendeine Oberlichtluke fiel ein trübes, oben im Schiff längst abgebrauchtes Licht in die klägliche Kabine, in welcher ein Bett, ein Schrank, ein Sessel und der Mann knapp nebeneinander, wie eingelagert, standen. »Ich habe mich verirrt«, sagte Karl, »Ich habe es während der Fahrt gar nicht so bemerkt, aber es ist ein schrecklich großes Schiff.« »Ja, da haben Sie recht«, sagte der Mann mit einigem Stolz und hörte nicht auf, an dem Schloß eines kleinen Koffers zu hantieren, den er mit beiden Händen immer wieder zudrückte, um das Einschnappen des Riegels zu behorchen. »Aber kommen Sie doch herein!« sagte der Mann weiter, »Sie werden doch nicht draußen stehn!« »Störe ich nicht?« fragte Karl. » Ach, wie werden Sie denn stören!« »Sind Sie ein Deutscher?« suchte sich Karl noch zu versichern, da er viel von den Gefahren gehört hatte, welche besonders von Irländern den Neuankömmlingen in Amerika drohen. »Bin ich, bin ich«, sagte der Mann. Karl zögerte noch. |
Une lucarne laissait filtrer un jour glauque venu du haut du navire jusque dans la misérable cabine, où se trouvaient serrés les uns contre les autres, comme dans un dépôt, un lit, une armoire, un siège, et l'homme. | ||
Da faßte unversehens der Mann die Türklinke und schob mit der Türe, die er rasch schloß, Karl zu sich herein. »Ich kann es nicht leiden, wenn man mir vom Gang hereinschaut«, sagte der Mann, der wieder an seinem Koffer arbeitete, »da läuft jeder vorbei und schaut herein, das soll der Zehnte aushalten!« »Aber der Gang ist doch ganz leer«, sagte Karl, der unbehaglich an den Bettpfosten gequetscht dastand. »Ja, jetzt«, sagte der Mann. ›Es handelt sich doch um jetzt‹, dachte Karl, ›mit dem Mann ist schwer zu reden.‹ »Legen Sie sich doch aufs Bett, da haben Sie mehr Platz«, sagte der Mann. |
Alors l'homme attrapa la poignée et claqua la porte brutalement en poussant Karl à l'intérieur. | ||
Karl kroch, so gut es ging, hinein und lachte dabei laut über den ersten vergeblichen Versuch, sich hinüberzuschwingen. Kaum war er aber im Bett, rief er: »Gotteswillen, ich habe ja ganz meinen Koffer vergessen!« |
Karl se hissa dessus comme il put, en riant bruyamment de ses premières tentatives infructueuses. Mais à peine était-il installé sur le lit qu'il s'écria : | ||
Und der Mann setzte sich auf den Sessel, als habe Karls Sache jetzt einiges Interesse für ihn gewonnen. »Ich glaube aber, der Koffer ist noch nicht verloren.« »Glauben macht selig«, sagte der Mann und kratzte sich kräftig in seinem dunklen, kurzen, dichten Haar, »auf dem Schiff wechseln mit den Hafenplätzen auch die Sitten. In Hamburg hätte Ihr Butterbaum den Koffer vielleicht bewacht, hier ist höchstwahrscheinlich von beiden keine Spur mehr.« »Da muß ich aber doch gleich hinaufschauen«, sagte Karl und sah sich um, wie er hinauskommen könnte. »Bleiben Sie nur«, sagte der Mann und stieß ihn mit einer Hand gegen die Brust, geradezu rauh, ins Bett zurück. »Warum denn?« fragte Karl ärgerlich. »Weil es keinen Sinn hat«, sagte der Mann, »in einem kleinen Weilchen gehe ich auch, dann gehen wir zusammen. Entweder ist der Koffer gestohlen, dann ist keine Hilfe, oder der Mann hat ihn stehengelassen, dann werden wir ihn, bis das Schiff ganz entleert ist, desto besser finden. Ebenso auch Ihren Regenschirm.« |
L'homme s'assit alors sur la chaise, comme si les affaires de Karl commençaient à avoir de l'intérêt pour lui. | ||
»Kennen Sie sich auf dem Schiff aus?« fragte Karl mißtrauisch, und es schien ihm, als hätte der sonst überzeugende Gedanke, daß auf dem leeren Schiff seine Sachen am besten zu finden sein würden, einen verborgenen Haken. »Ich bin doch Schiffsheizer«, sagte der Mann. »Sie sind Schiffsheizer!« rief Karl freudig, als überstiege das alle Erwartungen, und sah, den Ellbogen aufgestützt, den Mann näher an. »Gerade vor der Kammer, wo ich mit dem Slowaken geschlafen habe, war eine Luke angebracht, durch die man in den Maschinenraum sehen konnte.« »Ja, dort habe ich gearbeitet,« sagte der Heizer. »Ich habe mich immer so für Technik interessiert«, sagte Karl, der in einem bestimmten Gedankengang blieb, »und ich wäre sicher später Ingenieur geworden, wenn ich nicht nach Amerika hätte fahren müssen.« |
— Connaissez-vous bien le bateau ? demanda Karl, méfiant. (Il lui semblait que l'idée, apparemment fort bonne, que ses affaires se retrouveraient plus facilement sur un bateau vide, dissimulait peut-être quelque piège.) | ||
»Warum haben Sie denn fahren müssen?« »Ach was!« sagte Karl und warf die ganze Geschichte mit der Hand weg. Dabei sah er lächelnd den Heizer an, als bitte er ihn selbst für das Nichteingestandene um seine Nachsicht. »Es wird schon einen Grund haben«, sagte der Heizer, und man wußte nicht recht, ob er damit die Erzählung dieses Grundes fordern oder abwehren wollte. »Jetzt könnte ich auch Heizer werden«, sagte Karl, »meinen Eltern ist es jetzt ganz gleichgültig, was ich werde.« »Meine Stelle wird frei«, sagte der Heizer, gab im Vollbewußtsein dessen die Hände in die Hosentaschen und warf die Beine, die in faltigen, lederartigen, eisengrauen Hosen staken, aufs Bett hin, um sie zu strecken. Karl mußte mehr an die Wand rücken. |
— Et pourquoi donc avez-vous dû partir ? | ||
»Sie verlassen das Schiff?« »Jawohl, wir marschieren heute ab.« »Warum denn? Gefällt es Ihnen nicht?« »Ja, das sind die Verhältnisse, es entscheidet nicht immer, ob es einem gefällt oder nicht. Übrigens haben Sie recht, es gefällt mir auch nicht. Sie denken wahrscheinlich nicht ernstlich daran, Heizer zu werden, aber gerade dann kann man es am leichtesten werden. Ich also rate Ihnen entschieden ab. Wenn Sie in Europa studieren wollten, warum wollen Sie es denn hier nicht? Die amerikanischen Universitäten sind ja unvergleichbar besser als die europäischen.« »Es ist ja möglich«, sagte Karl, »aber ich habe ja fast kein Geld zum Studieren. Ich habe zwar von irgend jemandem gelesen, der bei Tag in einem Geschäft gearbeitet und in der Nacht studiert hat, bis er Doktor und ich glaube Bürgermeister wurde, aber dazu gehört doch eine große Ausdauer, nicht? Ich fürchte, die fehlt mir. Außerdem war ich kein besonders guter Schüler, der Abschied von der Schule ist mir wirklich nicht schwer geworden. Und die Schulen hier sind vielleicht noch strenger. Englisch kann ich fast gar nicht. Überhaupt ist man hier gegen Fremde so eingenommen, glaube ich.« |
— Vous quittez le bateau ? | ||
»Haben Sie das auch schon erfahren? Na, dann ist's gut. Dann sind Sie mein Mann. Sehen Sie, wir sind doch auf einem deutschen Schiff, es gehört der Hamburg-Amerika-Linie, warum sind wir nicht lauter Deutsche hier? Warum ist der Obermaschinist ein Rumäne? Er heißt Schubal. Das ist doch nicht zu glauben. Und dieser Lumpenhund schindet uns Deutsche auf einem deutschen Schiff! Glauben Sie nicht« - ihm ging die Luft aus, er fackelte mit der Hand -, »daß ich klage, um zu klagen. Ich weiß, daß Sie keinen Einfluß haben und selbst ein armes Bürschchen sind. Aber es ist zu arg! « Und er schlug auf den Tisch mehrmals mit der Faust und ließ kein Auge von ihr, während er schlug. »Ich habe doch schon auf so vielen Schiffen gedient« - und er nannte zwanzig Namen hintereinander, als sei es ein Wort, Karl wurde ganz wirr - »und habe mich ausgezeichnet, bin belobt worden, war ein Arbeiter nach dem Geschmack meiner Kapitäne, sogar auf dem gleichen Handelssegler war ich einige Jahre« - er erhob sich, als sei das der Höchstpunkt seines Lebens - »und hier auf diesem Kasten, wo alles nach der Schnur eingerichtet ist, wo kein Witz gefordert wird, hier taug ich nichts, hier stehe ich dem Schubal immer im Wege, bin ein Faulpelz, verdiene hinausgeworfen zu werden und bekomme meinen Lohn aus Gnade. Verstehen Sie das? Ich nicht.« |
— Vous avez déjà découvert cela ? C'est bien. Alors vous êtes mon homme. Voyez-vous : nous sommes bien sur un navire allemand ? Qui appartient à la ligne Hambourg-Amérique ? Alors pourquoi ne sommes-nous pas plus nombreux à être allemands, ici ? Pourquoi le chef mécanicien est-il un Roumain ? Il s'appelle Schubal. C'est à peine croyable. Et cette crapule vient nous chercher des crasses, sur un bateau allemand ! Et ne croyez pas... - le souffle en venait à lui manquer, et sa main tremblait - ne croyez pas que je me plaigne pour le plaisir de me plaindre. Je sais bien que vous n'avez aucune influence, et que vous êtes un pauvre bougre vous aussi. Mais c'en est trop ! Et il se mit à frapper sur la table, en regardant son poing s'abattre à chaque fois. J'ai déjà travaillé sur bien des navires - et il débita une vingtaine de noms les uns après les autres, comme s'ils n'en faisaient qu'un seul, Karl en fut médusé - et je m'y suis distingué, on m'aimait bien, les commandants étaient contents de mon travail, et j'ai même servi plusieurs années à bord du même voilier de commerce. - Il se redressa, comme si c'était le point culminant de son existence - Et ici, sur ce rafiot où tout est tracé au cordeau, où on ne vous demande pas la moindre astuce, je ne compte pour rien, je suis toujours dans les pattes du Schubal, je suis un bon à rien sur le point d'être fichu dehors, et c'est par pitié que l'on me paie ! Vous comprenez ça, vous ? Moi pas. | ||
»Das dürfen Sie sich nicht gefallen lassen«, sagte Karl aufgeregt. Er hatte fast das Gefühl davon verloren, daß er auf dem unsicheren Boden eines Schiffes, an der Küste eines unbekannten Erdteils war, so heimisch war ihm hier auf dem Bett des Heizers zumute. »Waren Sie schon beim Kapitän? Haben Sie schon bei ihm Ihr Recht gesucht?« »Ach gehen Sie, gehen Sie lieber weg. Ich will Sie nicht hier haben. Sie hören nicht zu, was ich sage, und geben mir Ratschläge. Wie soll ich denn zum Kapitän gehen!« Und müde setzte sich der Heizer wieder und legte das Gesicht in beide Hände. |
— Vous ne devriez pas vous laisser faire, dit Karl, énervé. Il avait presque oublié qu'il se trouvait sur le pont instable d'un bateau, au bord d'un continent inconnu, tant il se sentait à l'aise sur le lit du soutier. Êtes-vous déjà allé trouver le capitaine ? Lui avez-vous fait valoir vos droits ? | ||
›Einen besseren Rat kann ich ihm nicht geben‹, sagte sich Karl. Und er fand überhaupt, daß er lieber seinen Koffer hätte holen sollen, statt hier Ratschläge zu geben, die doch nur für dumm gehalten wurden. Als ihm der Vater den Koffer für immer übergeben hatte, hatte er im Scherz gefragt: »Wie lange wirst du ihn haben?« und jetzt war dieser treue Koffer vielleicht schon im Ernst verloren. Der einzige Trost war noch, daß der Vater von seiner jetzigen Lage kaum erfahren konnte, selbst wenn er nachforschen sollte. Nur daß er bis New York mitgekommen war, konnte die Schiffsgesellschaft gerade noch sagen. Leid tat es aber Karl, daß er die Sachen im Koffer noch kaum verwendet hatte, trotzdem er es beispielsweise längst nötig gehabt hätte, das Hemd zu wechseln. Da hatte er also am unrichtigen Ort gespart; jetzt, wo er es gerade am Beginn seiner Laufbahn nötig haben würde, rein gekleidet aufzutreten, würde er im schmutzigen Hemd erscheinen müssen. |
Je ne peux pourtant pas lui donner de meilleur conseil se dit Karl. Et il pensa qu'il ferait mieux de s'occuper de retrouver sa malle que de donner des conseils qu'on trouvait stupides. Quand son père lui avait fait don de cette malle, il lui avait demandé en plaisantant : « Combien de temps la conserveras-tu ? » Et voilà que cette précieuse malle était peut-être déjà vraiment perdue. Sa seule consolation était que son père pourrait difficilement apprendre ce qu'elle était devenue, même s'il voulait la rechercher. La compagnie de navigation ne pourrait lui dire qu'une seule chose, c'est qu'elle était bien arrivée à New-York. Mais Karl avait de la peine en pensant qu'il s'était encore à peine servi des affaires qui s'y trouvaient ; au contraire, il s'était par exemple longtemps retenu de changer de chemise. Son souci d'économie avait donc été mal placé. Et maintenant qu'il eût été nécessaire, pour débuter sa carrière, de se présenter proprement vêtu, il allait devoir se montrer avec une chemise sale. | ||
Sonst wäre der Verlust des Koffers nicht gar so arg gewesen, denn der Anzug, den er anhatte, war sogar besser als jener im Koffer, der eigentlich nur ein Notanzug war, den die Mutter noch knapp vor der Abreise hatte flicken müssen. Jetzt erinnerte er sich auch, daß im Koffer noch ein Stück Veroneser Salami war, die ihm die Mutter als Extragabe eingepackt hatte, von der er jedoch nur den kleinsten Teil hatte aufessen können, da er während der Fahrt ganz ohne Appetit gewesen war und die Suppe, die im Zwischendeck zur Verteilung kam, ihm reichlich genügt hatte. |
La perte de la malle n'était pourtant pas si grave que cela, car le costume qu'il portait était bien meilleur que celui qui s'y trouvait, et qui n'était là qu'en guise de secours : sa mère avait même dû le réparer à la hâte avant son départ. Il se souvenait maintenant qu'il y avait aussi dans cette malle un morceau de saucisson de Vérone, que sa mère lui avait enveloppé en guise de cadeau, et dont il n'avait en cours de route grignoté qu'un tout petit peu, n'ayant eu presque pas d'appétit durant toute la traversée, et la soupe que l'on servait dans l'entrepont lui ayant largement suffi. [Com17 ] | ||
Jetzt hätte er aber die Wurst gern bei der Hand gehabt, um sie dem Heizer zu verehren. Denn solche Leute sind leicht gewonnen, wenn man ihnen irgendeine Kleinigkeit zusteckt, das wußte Karl von seinem Vater her, welcher durch Zigarrenverteilung alle die niedrigen Angestellten gewann, mit denen er geschäftlich zu tun hatte. Jetzt besaß Karl an Verschenkbarem nur noch sein Geld, und das wollte er, wenn er schon vielleicht den Koffer verloren haben sollte, vorläufig nicht anrühren. Wieder kehrten seine Gedanken zum Koffer zurück, und er konnte jetzt wirklich nicht einsehen, warum er den Koffer während der Fahrt so aufmerksam bewacht hatte, daß ihm die Wache fast den Schlaf gekostet hatte, wenn er jetzt diesen gleichen Koffer so leicht sich hatte wegnehmen lassen. Er erinnerte sich an die fünf Nächte, während derer er einen kleinen Slowaken, der zwei Schlafstellen links von ihm gelegen war, unausgesetzt im Verdacht gehabt hatte, daß er es auf seinen Koffer abgesehen habe. Dieser Slowake hatte nur darauf gelauert, daß Karl endlich, von Schwäche befallen, für einen Augenblick einnickte, damit er den Koffer mit einer langen Stange, mit der er immer während des Tages spielte oder übte, zu sich hinüberziehen könne. Bei Tage sah dieser Slowake unschuldig genug aus, aber kaum war die Nacht gekommen, erhob er sich von Zeit zu Zeit von seinem Lager und sah traurig zu Karls Koffer hinüber. Karl konnte dies ganz deutlich erkennen, denn immer hatte hie und da jemand mit der Unruhe des Auswanderers ein Lichtchen angezündet, trotzdem dies nach der Schiffsordnung verboten war, und versuchte, unverständliche Prospekte der Auswanderungsagenturen zu entziffern. War ein solches Licht in der Nähe, dann konnte Karl ein wenig eindämmern, war es aber in der Ferne oder war dunkel, dann mußte er die Augen offenhalten. Diese Anstrengung hatte ihn recht erschöpft, und nun war sie vielleicht ganz nutzlos gewesen. Dieser Butterbaum, wenn er ihn einmal irgendwo treffen sollte! |
Mais maintenant, c'est vrai qu'il aurait aimé avoir cette mortadelle sous la main, pour en faire cadeau au soutier. Car on peut facilement se gagner les bonnes grâces de ces gens-là avec des bagatelles : Karl avait appris cela de son père, qui distribuait des cigares pour se concilier les services de tous les petits employés à qui il avait affaire pour son commerce. Maintenant, Karl n'avait plus rien d'autre à donner que son argent, et il ne voulait pas y toucher pour le moment, ne sachant pas encore si sa malle était vraiment perdue. Ses pensées revinrent de nouveau à cette malle, et il ne pouvait parvenir à comprendre pourquoi il avait veillé sur elle avec tant de soin durant la traversée, au point de se priver de sommeil, pour se la laisser ensuite voler avec tant de légèreté. Il se souvenait de ces cinq nuits pendant lesquelles il avait eu des soupçons sur un petit Slovaque qui dormait à sa gauche deux lits plus loin et qui lorgnait un peu trop sur sa malle. Ce Slovaque ne faisait que guetter l'instant où Karl, finalement, recru de fatigue, piquerait du nez un instant, pour crocheter sa malle et la tirer vers lui à l'aide d'une grande tringle avec laquelle il jouait ou s'exerçait tout le temps. Dans la journée, ce Slovaque avait un air inoffensif, mais dès la nuit venue, il se levait sans arrêt pour jeter des regards affligés sur cette malle. Karl avait pu s'en rendre compte parfaitement, car il y avait toujours quelqu'un qui, malgré l'interdiction qui en était faite par le règlement du bateau, allumait un lumignon ici ou là, mû par l'inquiétude propre aux émigrants, pour essayer de déchiffrer d'incompréhensibles prospectus d'agences de voyages. Quand il y avait une lumière de ce genre à proximité, Karl pouvait sommeiller un peu ; mais quand elle était loin, ou qu'il faisait trop sombre, il était obligé de garder les yeux grands ouverts. Cette tension l'avait épuisé, et voilà que maintenant elle n'avait peut-être servi à rien ! Ce Butterbaum, si jamais il le retrouvait quelque part...! | ||
In diesem Augenblick ertönten draußen in weiter Ferne in die bisherige vollkommene Ruhe hinein kleine kurze Schläge, wie von Kinderfüßen, sie kamen näher mit verstärktem Klang, und nun war es ein ruhiger Marsch von Männern. Sie gingen offenbar, wie es in dem schmalen Gang natürlich war, in einer Reihe, man hörte Klirren wie von Waffen. Karl, der schon nahe daran gewesen war, sich im Bett zu einem von allen Sorgen um Koffer und Slowaken befreiten Schlafe auszustrecken, schreckte auf und stieß den Heizer an, um ihn endlich aufmerksam zu machen, denn der Zug schien mit seiner Spitze die Tür gerade erreicht zu haben. »Das ist die Schiffskapelle,« sagte der Heizer, »die haben oben gespielt und gehen jetzt einpacken. Jetzt ist alles fertig und wir können gehen. Kommen Sie!« Er faßte Karl bei der Hand, nahm noch im letzten Augenblick ein eingerahmtes Muttergottesbild von der Wand über dem Bett, stopfte es in seine Brusttasche, ergriff seinen Koffer und verließ mit Karl eilig die Kabine. |
À ce moment-là, on entendit résonner au loin, très loin, dans le silence qui était jusque-là absolu, de petits coups brefs, comme des pas d'enfant, qui se renforçaient en s'approchant : c'étaient maintenant des pas d'hommes tranquilles. De toute évidence, ils marchaient l'un derrière l'autre, comme il est naturel de le faire dans un couloir étroit, et on entendait comme un cliquetis d'armes. Karl, qui était sur le point de s'endormir sur le lit, loin de tous ses soucis de malle et de slovaques, sursauta, et poussa le soutier du coude pour attirer son attention, car la tête de ce cortège semblait maintenant avoir atteint la porte. « C'est la fanfare du bateau, dit le soutier. Ils ont joué là-haut et maintenant ils vont remballer leurs instruments. Tout est fini et nous pouvons y aller. Venez ! » Il prit Karl par la main, saisit encore au dernier moment une image de la Sainte Vierge accrochée au mur au-dessus du lit pour la fourrer dans la poche de sa veste, attrapa sa malle, et se précipita hors de la cabine avec Karl. | ||
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»Jetzt gehe ich ins Büro und werde den Herren meine Meinung sagen. Es ist kein Passagier mehr da, man muß keine Rücksicht nehmen.« Dieses wiederholte der Heizer verschiedenartig und wollte im Gehen mit Seitwärtsstoßen des Fußes eine den Weg kreuzende Ratte niedertreten, stieß sie aber bloß schneller in das Loch hinein, das sie noch rechtzeitig erreicht hatte. Er war überhaupt langsam in seinen Bewegungen, denn wenn er auch lange Beine hatte, so waren sie doch zu schwer. |
« Maintenant je vais au bureau et je vais dire ce que je pense à ces messieurs. Il n'y a plus de passagers, alors plus besoin de prendre des gants. » Le soutier répéta cela sous plusieurs formes, et tenta, en passant, de flanquer un coup de pied de côté pour écraser un rat qui passait devant eux, mais il ne réussit qu'à le faire entrer plus vite dans le trou qu'il avait atteint juste à temps. Le soutier était d'ailleurs plutôt lent dans ses mouvements : il avait de grandes jambes, mais elles paraissaient trop lourdes. | ||
Sie kamen durch eine Abteilung der Küche, wo einige Mädchen in schmutzigen Schürzen - sie begossen sie absichtlich - Geschirr in großen Bottichen reinigten. Der Heizer rief eine gewisse Line zu sich, legte den Arm um ihre Hüfte und führte sie, die sich immerzu kokett gegen seinen Arm drückte, ein Stückchen mit. »Es gibt jetzt Auszahlung, willst du mitkommen?« fragte er. »Warum soll ich mich bemühn, bring mir das Geld lieber her«, antwortete sie, schlüpfte unter seinem Arm durch und lief davon. »Wo hast du denn den schönen Knaben aufgegabelt?« rief sie noch, wollte aber keine Antwort mehr. Man hörte das Lachen aller Mädchen, die ihre Arbeit unterbrochen hatten. |
Ils passèrent par une des pièces de la cuisine, où des filles avec des tabliers maculés - qu'elles éclaboussaient exprès - récuraient la vaisselle dans de grands baquets. Le soutier appela une dénommée Line, lui passa le bras autour de la taille, et l'entraîna ; elle fit un bout de chemin en se pressant contre son bras et faisant la coquette. | ||
Sie aber gingen weiter und kamen an eine Tür, die oben einen kleinen Vorgiebel hatte, der von kleinen, vergoldeten Karyatiden getragen war. Für eine Schiffseinrichtung sah das recht verschwenderisch aus. Karl war, wie er merkte, niemals in diese Gegend gekommen, die wahrscheinlich während der Fahrt den Passagieren der ersten und zweiten Klasse vorbehalten gewesen war, während man jetzt vor der großen Schiffsreinigung die Trennungstüren ausgehoben hatte. Sie waren auch tatsächlich schon einigen Männern begegnet, die Besen an der Schulter trugen und den Heizer gegrüßt hatten. Karl staunte über den großen Betrieb, in seinem Zwischendeck hatte er davon freilich wenig erfahren. Längs der Gänge zogen sich auch Drähte elektrischer Leitungen, und eine kleine Glocke hörte man immerfort. |
Mais eux poursuivaient leur route, et ils arrivèrent à une porte que surmontait un fronton soutenu par de petites cariatides dorées. Sur un bateau, cela semblait un vrai gaspillage. Karl s'aperçut qu'il n'était jamais venu par ici : ce devait être un endroit réservé aux passagers de première et deuxième classe durant la traversée, et maintenant, pour le grand nettoyage du bateau, les barrières avaient été enlevées. Ils avaient en effet déjà rencontré plusieurs hommes qui portaient des balais sur l'épaule, et qui avaient salué le soutier. Karl s'étonnait de voir toute cette activité ; en bas dans son entrepont, il n'avait évidemment pas pu s'en rendre compte. Le long des coursives couraient des câbles électriques, et une petite cloche sonnait sans arrêt. | ||
Der Heizer klopfte respektvoll an der Türe an und forderte, als man »Herein!« rief, Karl mit einer Handbewegung auf, ohne Furcht einzutreten. Dieser trat auch ein, aber blieb an der Tür stehen. Vor den drei Fenstern des Zimmers sah er die Wellen des Meeres, und bei Betrachtung ihrer fröhlichen Bewegung schlug ihm das Herz, als hätte er nicht fünf lange Tage das Meer ununterbrochen gesehen. Große Schiffe kreuzten gegenseitig ihre Wege und gaben dem Wellengang nur so weit nach, als es ihre Schwere erlaubte. Wenn man die Augen klein machte, schienen diese Schiffe vor lauter Schwere zu schwanken. Auf ihren Masten trugen sie schmale, aber lange Flaggen, die zwar durch die Fahrt gestrafft wurden, trotzdem aber noch hin und her zappelten. Wahrscheinlich von Kriegsschiffen her erklangen Salutschüsse, die Kanonenrohre eines solchen nicht allzuweit vorüberfahrenden Schiffes, strahlend mit dem Reflex ihres Stahlmantels, waren wie gehätschelt von der sicheren, glatten und doch nicht waagrechten Fahrt. Die kleinen Schiffchen und Boote konnte man, wenigstens von der Tür aus, nur in der Ferne beobachten, wie sie in Mengen in die Öffnungen zwischen den großen Schiffen einliefen. Hinter alledem aber stand New York und sah Karl mit hunderttausend Fenstern seiner Wolkenkratzer an. Ja, in diesem Zimmer wußte man, wo man war. |
Le soutier frappa respectueusement à la porte et, quand on cria « Entrez ! », fit signe à Karl d'entrer sans crainte. Ce dernier entra donc aussi, mais demeura près de la porte. Par les trois fenêtres, il apercevait les vagues, et en observant leur plaisante agitation le coeur lui battait, comme s'il ne venait pas de voir déjà la mer cinq jours durant. De gros navires suivaient des routes qui se croisaient sans guère accorder d'importance aux vagues, car leur tonnage le leur permettait. Quand on plissait un peu les yeux, on aurait pu croire que seul leur poids les faisait osciller. À leurs mâts flottaient des pavillons étroits mais longs, que le mouvement faisait se déployer, sans pourtant les empêcher de zigzaguer. Des salves d'honneur crépitaient, venant probablement de navires de guerre, et l'acier des canons d'un vaisseau qui naviguait à peu de distance de là miroitait, lançait des rayons aveuglants, comme bercés par la course du bateau, qui sans être horizontale demeurait pourtant constante et lisse. On ne pouvait apercevoir que dans le lointain - du moins depuis la porte - les petites embarcations qui se faufilaient dans les interstices laissés par les gros navires. Mais derrière tout cela se dressait New-York, avec ses gratte-ciel qui regardaient Karl de leurs cent mille fenêtres. Oui, vraiment, dans cette pièce on savait où on était. | ||
An einem runden Tisch saßen drei Herren, der eine ein Schiffsoffizier in blauer Schiffsuniform, die zwei anderen, Beamte der Hafenbehörde, in schwarzen amerikanischen Uniformen. Auf dem Tisch lagen, hochaufgeschichtet, verschiedene Dokumente, welche der Offizier zuerst mit der Feder in der Hand überflog, um sie dann den beiden anderen zu reichen, die bald lasen, bald exzerpierten, bald in ihre Aktentaschen einlegten, wenn nicht gerade der eine, der fast ununterbrochen ein kleines Geräusch mit den Zähnen vollführte, seinem Kollegen etwas in ein Protokoll diktierte. |
Trois Messieurs étaient assis à une table ronde : un officier du bord dans son uniforme bleu, et les deux autres, fonctionnaires de l'administration du port, dans l'uniforme noir des américains. Sur la table étaient empilés toutes sortes de documents que l'officier, plume à la main, parcourait d'abord, avant de les passer aux deux autres qui tantôt les lisaient, tantôt en prenaient des extraits, tantôt les rangeaient dans leurs porte-documents. Mais parfois l'un d'eux, qui faisait en permanence un petit bruit avec ses dents, se mettait à dicter aussi quelque chose d'un procès-verbal à ses collègues. Com24 | ||
Am Fenster saß an einem Schreibtisch, den Rücken der Tür zugewendet, ein kleinerer Herr, der mit großen Folianten hantierte, die auf einem starken Bücherbrett in Kopfhöhe vor ihm aneinandergereiht waren. Neben ihm stand eine offene, wenigstens auf den ersten Blick leere Kassa. |
Près de la fenêtre, à un bureau, et tournant le dos à la porte, un petit homme manipulait de gros in-folio empilés devant lui sur de solides rayonnages faits à sa hauteur. À côté se trouvait un coffre ouvert qui, au premier coup d'oeil du moins, semblait vide. | ||
Das zweite Fenster war leer und gab den besten Ausblick. In der Nähe des dritten aber standen zwei Herren in halblautem Gespräch. Der eine lehnte neben dem Fenster, trug auch die Schiffsuniform und spielte mit dem Griff des Degens. Derjenige, mit dem er sprach, war dem Fenster zugewendet und enthüllte hie und da durch eine Bewegung einen Teil der Ordensreihe auf der Brust des andern. Er war in Zivil und hatte ein dünnes Bambusstöckchen, das, da er beide Hände an den Hüften festhielt, auch wie ein Degen abstand. |
La deuxième fenêtre était libre et offrait le meilleur point de vue. Mais près de la troisième, deux Messieurs se tenaient debout et parlaient à mi-voix. L'un d'eux s'appuyait au bord de la fenêtre ; il portait aussi l'uniforme du bateau, et jouait avec la poignée de son épée. Celui avec qui il parlait était tourné vers la fenêtre, et ses mouvements faisaient apparaître par moments une partie des décorations qui barraient la poitrine de l'autre. Il était en civil, et comme il avait les deux mains sur les hanches, la badine de bambou qu'il tenait lui faisait comme une épée. | ||
Karl hatte nicht viel Zeit, alles anzusehen, denn bald trat ein Diener auf sie zu und fragte den Heizer mit einem Blick, als gehöre er nicht hierher, was er denn wolle. Der Heizer antwortete, so leise als er gefragt wurde, er wolle mit dem Herrn Oberkassier reden. Der Diener lehnte für seinen Teil mit einer Handbewegung diese Bitte ab, ging aber dennoch auf den Fußspitzen, dem runden Tisch in großem Bogen ausweichend, zu dem Herrn mit den Folianten. Dieser Herr - das sah man deutlich - erstarrte geradezu unter den Worten des Dieners, kehrte sich aber endlich nach dem Manne um, der ihn zu sprechen wünschte, und fuchtelte dann, streng abwehrend, gegen den Heizer und der Sicherheit halber auch gegen den Diener hin. Der Diener kehrte darauf zum Heizer zurück und sagte in einem Tone, als vertraue er ihm etwas an: »Scheren Sie sich sofort aus dem Zimmer!« |
Karl n'eut guère de temps pour tout voir, car déjà un domestique fonçait sur eux et demandait au soutier qui selon lui n'avait rien à faire ici, ce qu'il voulait. Le soutier répondit à voix aussi basse que celle avec laquelle on l'avait interrogé, qu'il voulait parler à Monsieur le Commissaire. Le domestique balaya de la main, pour sa part, une telle demande, mais se rendit néanmoins sur la pointe des pieds, en décrivant un grand arc de cercle pour contourner la table, vers le Monsieur aux in-folio. Celui-ci, visiblement, fut comme pétrifié par les paroles du domestique ; il se tourna tout de même finalement vers celui qui voulait lui parler, mais avec des gestes de dénégation à l'adresse du soutier, et pour plus de sécurité, à l'adresse du domestique lui aussi. Le domestique retourna aussitôt vers le soutier et lui déclara, sur le ton de la confidence : « Fichez le camp de là tout de suite ! » | ||
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Der Heizer sah nach dieser Antwort zu Karl hinunter, als sei dieser sein Herz, dem er stumm seinen Jammer klage. Ohne weitere Besinnung machte sich Karl los, lief quer durchs Zimmer, daß er sogar leicht an den Sessel des Offiziers streifte, der Diener lief gebeugt mit zum Umfangen bereiten Armen, als jage er ein Ungeziefer, aber Karl war der erste beim Tisch des Oberkassiers, wo er sich festhielt, für den Fall, daß der Diener versuchen sollte, ihn fortzuziehen. |
À cette réponse, le soutier se pencha vers Karl, comme s'il se fût penché sur son propre cœur et qu'il voulût lui confier sa peine. Sans hésiter Karl s'élança, et traversa la pièce en effleurant même le siège de l'officier ; le domestique courut à ses trousses, penché en avant et les bras écartés pour l'attraper, comme s'il courait après une vermine. Mais Karl arriva le premier à la table du Commissaire, à laquelle il se cramponna, pour le cas où le domestique tenterait de l'en arracher. | ||
Natürlich wurde gleich das Zimmer lebendig. Der Schiffsoffizier am Tisch war aufgesprungen, die Herren von der Hafenbehörde sahen ruhig, aber aufmerksam zu, die beiden Herren am Fenster waren nebeneinandergetreten, der Diener, welcher glaubte, er sei dort, wo schon die hohen Herren Interesse zeigten, nicht mehr am Platze, trat zurück. Der Heizer an der Türe wartete angespannt auf den Augenblick, bis seine Hilfe nötig würde. Der Oberkassier endlich machte in seinem Lehnsessel eine große Rechtswendung. |
Évidemment, la pièce s'anima aussitôt. L'officier de bord qui était à la table se leva d'un bond, les Messieurs de la police portuaire observaient calmement, mais avec attention, les deux Messieurs à la fenêtre s'étaient rapprochés l'un de l'autre et le domestique, qui pensait n'avoir plus rien à faire là dès l'instant où les autorités s'intéressaient à la question, se retira. Le soutier attendait à la porte impatiemment le moment où son intervention deviendrait nécessaire. Et enfin, le Commissaire opéra une ample conversion vers la droite dans son fauteuil. | ||
Karl kramte aus seiner Geheimtasche, die er den Blicken dieser Leute zu zeigen keine Bedenken hatte, seinen Reisepaß hervor, den er statt weiterer Vorstellung geöffnet auf den Tisch legte. Der Oberkassier schien diesen Paß für nebensächlich zu halten, denn er schnappte ihn mit zwei Fingern beiseite, worauf Karl, als sei diese Formalität zur Zufriedenheit erledigt, den Paß wieder einsteckte. |
Karl fouilla dans sa poche intérieure secrète : il ne craignait pas de la faire voir à ces gens-là, et en sortit son passeport, qu'il posa grand ouvert sur la table, en guise de présentation. Le Commissaire sembla considérer ce document comme négligeable car il l'écarta du bout des doigts, sur quoi Karl le remballa, comme si cette formalité avait été correctement effectuée. | ||
»Ich erlaube mir zu sagen«, begann er dann, »daß meiner Meinung nach dem Herrn Heizer Unrecht geschehen ist. Es ist hier ein gewisser Schubal, der ihm aufsitzt. Er selbst hat schon auf vielen Schiffen, die er Ihnen alle nennen kann, zur vollständigen Zufriedenheit gedient, ist fleißig, meint es mit seiner Arbeit gut, und es ist wirklich nicht einzusehen, warum er gerade auf diesem Schiff, wo doch der Dienst nicht so übermäßig schwer ist, wie zum Beispiel auf Handelsseglern, schlecht entsprechen sollte. Es kann daher nur Verleumdung sein, die ihn in seinem Vorwärtskommen hindert und ihn um die Anerkennung bringt, die ihm sonst ganz bestimmt nicht fehlen würde. Ich habe nur das Allgemeine über diese Sache gesagt, seine besonderen Beschwerden wird er Ihnen selbst vorbringen. |
« Je me permets de dire, commença-t-il alors, qu'à mon avis une injustice a été commise à l'égard de Monsieur le soutier. Il y a ici un dénommé Schubal, qui le persécute, alors qu'il a pourtant servi sur de nombreux navires, qu'il peut tous vous les nommer, et où il a toujours donné pleine et entière satisfaction. Il est assidu, il prend son travail à cœur, et il n'est vraiment pas question de penser que sur ce bateau, où justement le travail n'est pas aussi pénible que sur les voiliers par exemple, il ne soit pas à la hauteur de sa tâche. Ce ne peut donc être que la calomnie qui retarde son avancement et qui le prive de la reconnaissance qui sans cela ne lui manquerait sûrement pas. Je ne vous ai indiqué que les grands traits de cette affaire ; il vous donnera lui-même le détail de ses doléances. | ||
« Karl hatte sich mit dieser Rede an alle Herren gewendet, weil ja tatsächlich auch alle zuhörten und es viel wahrscheinlicher schien, daß sich unter allen zusammen ein Gerechter vorfand, als daß dieser Gerechte gerade der Oberkassier sein sollte. Aus Schlauheit hatte außerdem Karl verschwiegen, daß er den Heizer erst so kurze Zeit kannte. Im übrigen hätte er noch viel besser gesprochen, wenn er nicht durch das rote Gesicht des Herrn mit dem Bambusstöckchen beirrt worden wäre, das er von seinem jetzigen Standort zum erstenmal sah. |
En disant cela, Karl s'était adressé à tous ces Messieurs, parce qu'ils avaient vraiment l'air d'écouter tous, et qu'il paraissait beaucoup plus probable de trouver parmi eux un Juste, plutôt que de considérer que le Commissaire fût précisément celui-là. Et de plus, Karl avait habilement dissimulé le fait qu'il ne connaissait le soutier que depuis fort peu de temps. D'ailleurs, il eût parlé encore beaucoup mieux s'il n'avait pas été gêné par le visage rouge de l'homme à la badine, visage qu'il découvrait seulement de l'endroit où il se trouvait maintenant. | ||
»Es ist alles Wort für Wort richtig«, sagte der Heizer, ehe ihn noch jemand gefragt, ja ehe man noch überhaupt auf ihn hingesehen hatte. Diese Übereiltheit des Heizers wäre ein großer Fehler gewesen, wenn nicht der Herr mit den Orden, der, wie es jetzt Karl aufleuchtete, jedenfalls der Kapitän war, offenbar mit sich bereits übereingekommen wäre, den Heizer anzuhören. Er streckte nämlich die Hand aus und rief dem Heizer zu: »Kommen Sie her!« mit einer Stimme, fest, um mit einem Hammer darauf zu schlagen. Jetzt hing alles vom Benehmen des Heizers ab, denn was die Gerechtigkeit seiner Sache anlangte, an der zweifelte Karl nicht. |
« Tout cela est vrai mot pour mot », dit le soutier, sans que personne ne l'eût encore interrogé, et que personne en fait ne l'eût même encore remarqué. Cette précipitation eût été une grave faute de sa part, si l'homme aux décorations, qui était en fait le Capitaine, ce que Karl comprenait soudain, n'avait manifestement été d'accord pour l'entendre. En effet, il leva la main et asséna : « Approchez ! » aussi brutalement qu'un coup de marteau. Maintenant tout reposait sur l'attitude du soutier, car de la justesse de sa cause, Karl ne doutait pas. | ||
Glücklicherweise zeigte sich bei dieser Gelegenheit, daß der Heizer schon viel in der Welt herumgekommen war. Musterhaft ruhig nahm er aus seinem Köfferchen mit dem ersten Griff ein Bündelchen Papiere sowie ein Notizbuch, ging damit, als verstünde sich das von selbst, unter vollständiger Vernachlässigung des Oberkassiers, zum Kapitän und breitete auf dem Fensterbrett seine Beweismittel aus. Dem Oberkassier blieb nichts übrig, als sich selbst hinzubemühn. »Der Mann ist ein bekannter Querulant«, sagte er zur Erklärung, »er ist mehr in der Kassa als im Maschinenraum. Er hat Schubal, diesen ruhigen Menschen, ganz zur Verzweiflung gebracht. Hören Sie einmal!« wandte er sich an den Heizer, »Sie treiben Ihre Zudringlichkeit doch schon wirklich zu weit. Wie oft hat man Sie schon aus den Auszahlungsräumen hinausgeworfen, wie Sie es mit Ihren ganz, vollständig und ausnahmslos unberechtigten Forderungen verdienen! Wie oft sind Sie von dort in die Hauptkassa gelaufen gekommen! Wie oft hat man Ihnen im guten gesagt, daß Schubal Ihr unmittelbarer Vorgesetzter ist, mit dem allein Sie sich als ein Untergebener abzufinden haben! Und jetzt kommen Sie gar noch her, wenn der Herr Kapitän da ist, schämen sich nicht, sogar ihn zu belästigen, sondern entblöden sich nicht einmal, als eingelernten Stimmführer Ihrer abgeschmackten Beschuldigungen diesen Kleinen mitzubringen, den ich überhaupt zum erstenmal auf dem Schiffe sehe!« |
Mais heureusement, en cette occasion, le soutier démontra qu'il avait déjà bourlingué de par le monde. Avec un calme impressionnant, il sortit du premier coup de sa mallette un carnet et une liasse de papiers, et comme si cela allait de soi, en ignorant tout à fait le Commissaire, se présenta directement au Capitaine, devant lequel il étala, sur le rebord de la fenêtre, ses états de service. Il ne restait plus rien d'autre à faire au Commissaire que d'aller voir. | ||
Karl hielt sich mit Gewalt zurück, vorzuspringen. Aber schon war auch der Kapitän da, welcher sagte: »Hören wir den Mann doch einmal an. Der Schubal wird mir sowieso mit der Zeit viel zu selbständig, womit ich aber nichts zu Ihren Gunsten gesagt haben will.« Das letztere galt dem Heizer, es war nur natürlich, daß er sich nicht sofort für ihn einsetzen konnte, aber alles schien auf dem richtigen Wege. Der Heizer begann seine Erklärungen und überwand sich gleich am Anfang, indem er Schubal mit »Herr« titulierte. Wie freute sich Karl am verlassenen Schreibtisch des Oberkassiers, wo er eine Briefwaage immer wieder niederdrückte vor lauter Vergnügen. - Herr Schubal ist ungerecht! Herr Schubal bevorzugt die Ausländer! Herr Schubal verwies den Heizer aus dem Maschinenraum und ließ ihn Klosette reinigen, was doch gewiß nicht des Heizers Sache war! - Einmal wurde sogar die Tüchtigkeit des Herrn Schubal angezweifelt, die eher scheinbar als wirklich vorhanden sein sollte. |
Karl eut de la peine à se contenir. Mais le Capitaine était déjà là, qui disait : « Écoutons tout de même cet homme encore une fois. De toutes façons, ce Schubal me semble prendre un peu trop d'importance - mais cela ne veut rien dire en votre faveur. » Ces derniers mots étaient destinés au soutier : il n'était naturellement pas possible que le Capitaine se mette tout de suite de son côté, mais cela semblait en bonne voie. Le soutier commença à donner ses explications, et il se fit d'abord violence, en appelant Schubal « Monsieur Schubal ». À la table délaissée par le Commissaire, Karl en était très heureux, et tout à sa joie, tapotait du doigt les plateaux d'un pèse-lettres. - Monsieur Schubal est injuste ! Monsieur Schubal favorise les étrangers ! Monsieur Schubal vire le soutier de la chambre des machines pour lui faire nettoyer les W.., ce qui n'est tout de même pas le travail d'un soutier ! - Et les capacités de Monsieur Schubal furent même une fois mises en doute : elles devaient être plus apparentes que réelles. | ||
Bei dieser Stelle starrte Karl mit aller Kraft den Kapitän an, zutunlich, als sei er sein Kollege, nur damit er sich durch die etwas ungeschickte Ausdrucksweise des Heizers nicht zu dessen Ungunsten beeinflussen lasse. Immerhin erfuhr man aus den vielen Reden nichts Eigentliches, und wenn auch der Kapitän noch immer vor sich hinsah, in den Augen die Entschlossenheit, den Heizer diesmal bis zu Ende anzuhören, so wurden doch die anderen Herren ungeduldig, und die Stimme des Heizers regierte bald nicht mehr unumschränkt in dem Raume, was manches befürchten ließ. |
À ce moment, Karl regarda avec insistance le Capitaine, avec un air de connivence, en collègue, pour qu'il ne se laisse pas influencer contre le soutier du fait de la maladresse de son discours. Mais à travers ce flot de paroles, on n'apprenait à vrai dire pas grand-chose ; et même si le Capitaine continuait à regarder devant lui, et que dans ses yeux pouvait se lire la détermination d'écouter cette fois le soutier jusqu'au bout, les autres messieurs se montraient impatients, et la voix du soutier ne régnait déjà plus en maîtresse dans la pièce, ce qui n'était pas de bon augure. | ||
Als erster setzte der Herr in Zivil sein Bambusstöckchen in Tätigkeit und klopfte, wenn auch nur leise, auf das Parkett. Die anderen Herren sahen natürlich hie und da hin, die Herren von der Hafenbehörde, die offenbar pressiert waren, griffen wieder zu den Akten und begannen, wenn auch noch etwas geistesabwesend, sie durchzusehen, der Schiffsoffizier rückte seinen Tisch wieder näher, und der Oberkassier, der gewonnenes Spiel zu haben glaubte, seufzte aus Ironie tief auf. Von der allgemein eintretenden Zerstreuung schien nur der Diener bewahrt, der von den Leiden des unter die Großen gestellten armen Mannes einen Teil mitfühlte und Karl ernst zunickte, als wolle er damit etwas erklären. |
Le premier, le Monsieur en civil, se mit à agiter sa badine de bambou et à frapper, quoique légèrement, sur le parquet. Les autres Messieurs, naturellement, regardèrent de son côté ; ceux de la police du port qui évidemment étaient pressés, remirent la main sur leurs papiers et commencèrent, bien que sans une attention soutenue, à les parcourir ; l'officier du bord rapprocha sa table, et le Commissaire, croyant avoir gagné la partie, poussa ironiquement un grand soupir. Le domestique semblait être le seul à être épargné par la distraction qui se répandait : il partageait la peine de ce pauvre homme égaré au milieu des puissants, et hochait gravement la tête en direction de Karl, comme pour lui faire comprendre quelque chose. | ||
Inzwischen ging vor den Fenstern das Hafenleben weiter, ein flaches Lastschiff mit einem Berg von Fässern, die wunderbar verstaut sein mußten, daß sie nicht ins Rollen kamen, zog vorüber und erzeugte in dem Zimmer fast Dunkelheit; kleine Motorboote, die Karl jetzt, wenn er Zeit gehabt hätte, genau hätte ansehen können, rauschten nach den Zuckungen der Hände eines am Steuer aufrecht stehenden Mannes schnurgerade dahin! Eigentümliche Schwimmkörper tauchten hie und da selbständig aus dem ruhelosen Wasser, wurden gleich wieder überschwemmt und versanken vor dem erstaunten Blick; Boote der Ozeandampfer wurden von heiß arbeitenden Matrosen vorwärtsgerudert und waren voll von Passagieren, die darin, so wie man sie hineingezwängt hatte, still und erwartungsvoll saßen, wenn es auch manche nicht unterlassen konnten, die Köpfe nach den wechselnden Szenerien zu drehen. Eine Bewegung ohne Ende, eine Unruhe, übertragen von dem unruhigen Element auf die hilflosen Menschen und ihre Werke! |
Et pendant ce temps, la vie du port continuait à se dérouler devant la fenêtre ; une barge plate apparut, chargée d'une montagne de barriques, qui devaient avoir été merveilleusement disposées pour ne pas rouler, et plongea presque la pièce dans l'obscurité. De petits canots à moteur, que Karl aurait pu maintenant observer de près s'il en avait eu le temps, filaient en vrombissant, en droite ligne, guidés par les infimes impulsions de la main d'un homme qu'on apercevait debout à la barre. De bizarres corps flottants émergeaient d'eux-mêmes ça et là de l'eau agitée qui aussitôt les recouvrait et les faisait disparaître aux regards étonnés. Des chaloupes de transatlantiques avançaient, mues par les coups de rame des matelots à la peine, remplies de passagers assis n'importe comment, comme si on les avait plantés là, muets et figés, même si quelques-uns ne pouvaient s'empêcher tout de même de tourner la tête pour admirer le décor changeant. C'était un mouvement perpétuel, une intranquillité qui se communiquait de l'élément agité aux hommes sans défense et à leurs travaux ! [Com38] | ||
Aber alles mahnte zur Eile, zur Deutlichkeit, zu ganz genauer Darstellung; aber was tat der Heizer? Er redete sich allerdings in Schweiß, die Papiere auf dem Fenster konnte er längst mit seinen zitternden Händen nicht mehr halten; aus allen Himmelsrichtungen strömten ihm Klagen über Schubal zu, von denen seiner Meinung nach jede einzelne genügt hätte, diesen Schubal vollständig zu begraben, aber was er dem Kapitän vorzeigen konnte, war nur ein trauriges Durcheinanderstrudeln aller insgesamt. Längst schon pfiff der Herr mit dem Bambusstöckchen schwach zur Decke hinauf, die Herren von der Hafenbehörde hielten schon den Offizier an ihrem Tisch und machten keine Miene, ihn je wieder loszulassen, der Oberkassier wurde sichtlich nur durch die Ruhe des Kapitäns vor dem Dreinfahren zurückgehalten, der Diener erwartete in Habachtstellung jeden Augenblick einen auf den Heizer bezüglichen Befehl seines Kapitäns. |
Tout incitait à la hâte, à l'efficacité, à des explications précises. Et que faisait le soutier ? Il parlait à en être en sueur, il ne pouvait même plus maintenir ses papiers contre la fenêtre tant ses mains tremblaient ; des accusations contre Schubal, il lui en venait à l'esprit de partout, dont la moindre eût suffi, à son avis, à anéantir cet individu ; mais tout ce qu'il était capable de montrer au Capitaine n'était en fin de compte qu'un triste et confus galimatias. Depuis longtemps déjà le Monsieur à la badine sifflotait en regardant le plafond ; les messieurs de la police du bord retenaient déjà l'officier à leur table, et ne semblaient pas vouloir le lâcher ; visiblement, si le Commissaire n'osait pas intervenir brutalement c'était à cause du calme affiché par le Capitaine ; et le serviteur, au garde à vous, s'attendait à tout moment à recevoir un ordre de son Capitaine à propos du soutier. | ||
Da konnte Karl nicht mehr untätig bleiben. Er ging also langsam zu der Gruppe hin und überlegte im Gehen nur desto schneller, wie er die Sache möglichst geschickt angreifen könnte. Es war wirklich höchste Zeit, noch ein kleines Weilchen nur, und sie konnten ganz gut beide aus dem Büro fliegen. Der Kapitän mochte ja ein guter Mann sein und überdies gerade jetzt, wie es Karl schien, irgendeinen besonderen Grund haben, sich als gerechter Vorgesetzter zu zeigen, aber schließlich war er kein Instrument, das man in Grund und Boden spielen konnte - und gerade so behandelte ihn der Heizer, allerdings aus seinem grenzenlos empörten Innern heraus. |
Devant cette situation, Karl ne put demeurer passif plus longtemps. Il se dirigea lentement vers le groupe mais en réfléchissant rapidement à la façon la plus discrète et la plus adroite de prendre part à la discussion. Il était vraiment grand temps de le faire : un instant de plus, et ils pouvaient être mis tous les deux à la porte du bureau. Le Capitaine avait beau être un brave homme, et de plus, en ce moment même, comme il le semblait à Karl, avoir une quelconque raison particulière de se montrer comme un chef impartial, il n'était pourtant pas, en fin de compte, un objet avec lequel on pût jouer ; et c'était pourtant ainsi que le soutier se comportait envers lui, emporté qu'il était par son indignation sans limites. | ||
Karl sagte also zum Heizer: »Sie müssen das einfacher erzählen, klarer, der Herr Kapitän kann es nicht würdigen, so wie Sie es ihm erzählen. Kennt er denn alle Maschinisten und Laufburschen beim Namen oder gar beim Taufnamen, daß er, wenn Sie nur einen solchen Namen aussprechen, gleich wissen kann, um wen es sich handelt? Ordnen Sie doch Ihre Beschwerden, sagen Sie die wichtigste zuerst und absteigend die anderen, vielleicht wird es dann überhaupt nicht mehr nötig sein, die meisten auch nur zu erwähnen. Mir haben Sie es doch immer so klar dargestellt!« ›Wenn man in Amerika Koffer stehlen kann, kann man auch hie und da lügen‹, dachte er zur Entschuldigung. |
Karl dit alors au soutier : « Expliquez-vous plus simplement, plus clairement ! Monsieur le Capitaine ne peut pas prendre en considération ce que vous lui dites de cette façon ! Il ne peut pas connaître le nom et encore moins le prénom de tous les manœuvres et tous les traine-savates du bord, et avoir aussitôt une idée de la personne dont il s'agit, quand vous lui en citez un ! Mettez donc un peu d'ordre dans vos réclamations : dites d'abord ce qui est le plus important, et ensuite ce qui l'est moins ; peut-être alors n'y aura-t-il plus grand-chose d'assez important pour mériter d'être mentionné. Vous m'aviez exposé tout cela si clairement, à moi ! » Et pour s'excuser il se disait : Si en Amérique on peut voler des malles, on peut bien aussi faire un petit mensonge par-ci, par-là. | ||
Wenn es aber nur geholfen hätte! Ob es nicht auch schon zu spät war? Der Heizer unterbrach sich zwar sofort, als er die bekannte Stimme hörte, aber mit seinen Augen, die ganz von Tränen der beleidigten Mannesehre, der schrecklichen Erinnerungen, der äußersten gegenwärtigen Not verdeckt waren, konnte er Karl schon nicht einmal mehr gut erkennen. Wie sollte er auch jetzt - Karl sah das schweigend vor dem jetzt Schweigenden wohl ein -, wie sollte er auch jetzt plötzlich seine Redeweise ändern, da es ihm doch schien, als hätte er alles, was zu sagen war, ohne die geringste Anerkennung schon vorgebracht und als habe er andererseits noch gar nichts gesagt und könne doch den Herren jetzt nicht zumuten, noch alles anzuhören. Und in einem solchen Zeitpunkt kommt noch Karl, sein einziger Anhänger, daher, will ihm gute Lehren geben, zeigt ihm aber statt dessen, daß alles, alles verloren ist. |
Si seulement ce mensonge avait pu être utile ! Mais n'était-il pas déjà trop tard ? Certes, le soutier s'interrompit en entendant cette voix qu'il connaissait ; mais ses yeux étaient si pleins de larmes à cause de l'offense faite à son honneur, du caractère horrible de ses souvenirs et de son extrême détresse présente qu'ils ne lui permettaient même plus maintenant de reconnaître Karl. Et comment aurait-il pu - Karl silencieux le comprenait maintenant devant ce silence - comment aurait-il pu changer soudain de discours, puisqu'il lui semblait qu'il avait dit tout ce qu'il avait à dire sans avoir reçu le moindre signe d'approbation, et que d'un autre côté il lui semblait aussi qu'il n'avait encore rien dit du tout, et qu'il ne pouvait pourtant pas exiger du Capitaine de réécouter tout encore une fois ! Et c'était justement à ce moment-là que Karl, son seul partisan, sous prétexte de lui donner des conseils, venait lui démontrer que tout était vraiment perdu. [Com42] | ||
›Wäre ich früher gekommen, statt aus dem Fenster zu schauen!‹ sagte sich Karl, senkte vor dem Heizer das Gesicht und schlug die Hände an die Hosennaht, zum Zeichen des Endes jeder Hoffnung. |
Pourquoi ne suis-je pas venu plus tôt, au lieu de regarder par la fenêtre ! se dit Karl. Il baissa la tête devant le soutier, et laissa retomber ses mains le long de la couture de son pantalon, comme pour signifier qu'il n'y avait plus aucun espoir. | ||
Aber der Heizer mißverstand das, witterte wohl in Karl irgendwelche geheimen Vorwürfe gegen sich, und in der guten Absicht, sie ihm auszureden, fing er zur Krönung seiner Taten mit Karl jetzt zu streiten an. Jetzt, wo doch die Herren am runden Tisch längst empört über den nutzlosen Lärm waren, der ihre wichtigen Arbeiten störte, wo der Hauptkassier allmählich die Geduld des Kapitäns unverständlich fand und zum sofortigen Ausbruch neigte, wo der Diener, ganz wieder in der Sphäre seiner Herren, den Heizer mit wildem Blicke maß, und wo endlich der Herr mit dem Bambusstöckchen, zu welchem sogar der Kapitän hie und da freundlich hinübersah, schon gänzlich abgestumpft gegen den Heizer, ja von ihm angewidert, ein kleines Notizbuch hervorzog und, offenbar mit ganz anderen Angelegenheiten beschäftigt, die Augen zwischen dem Notizbuch und Karl hin und her wandern ließ. |
Mais le soutier ne comprit pas le geste ; il crut sentir chez Karl quelques reproches secrets à son égard, et dans la bonne intention de se disculper, il entreprit, pour couronner ses exploits, de se disputer avec lui. Alors que ces Messieurs autour de la table ronde se sentaient depuis longtemps déjà agacés par tout ce bruit inutile, qui gênait leur important travail ! Alors que le Commissaire commençait à trouver incompréhensible la patience du Capitaine et inclinait à faire sur le champ un éclat ! Alors que le domestique, retombé tout à fait sous la coupe de ses Maîtres, toisait l'intrus d'un oeil furieux ! Alors que, enfin, le Monsieur à la badine de bambou, vers qui pourtant le Capitaine lançait de temps à autre des regards amicaux, semblait maintenant complètement blasé à propos du soutier, et même le prendre carrément en grippe, au point de sortir ostensiblement un carnet et, complètement étranger à ce qui se passait, laissait aller son regard de Karl à ses papiers. | ||
»Ich weiß ja«, sagte Karl, der Mühe hatte, den jetzt gegen ihn gekehrten Schwall des Heizers abzuwehren, trotzdem aber quer durch allen Streit noch ein Freundeslächeln für ihn übrig hatte, »Sie haben recht, recht, ich habe ja nie daran gezweifelt.« |
« Je le sais bien », dit Karl, qui avait de la peine à contenir maintenant le déchaînement du chauffeur contre lui, et qui pourtant, à travers la dispute, affichait tout de même envers lui un petit sourire d'amitié, « Vous avez raison, oui, je n'en ai jamais douté. » | ||
Er hätte ihm gern aus Furcht vor Schlägen die herumfahrenden Hände gehalten, noch lieber allerdings ihn in einen Winkel gedrängt, um ihm ein paar leise, beruhigende Worte zu zuflüstern, die niemand sonst hätte hören müssen. Aber der Heizer war außer Rand und Band. Karl begann jetzt schon sogar aus dem Gedanken eine Art Trost zu schöpfen, daß der Heizer im Notfall mit der Kraft seiner Verzweiflung alle anwesenden sieben Männer bezwingen könne. Allerdings lag auf dem Schreibtisch, wie ein Blick dorthin lehrte, ein Aufsatz mit viel zu vielen Druckknöpfen der elektrischen Leitung; und eine Hand, einfach auf sie niedergedrückt, konnte das ganze Schiff mit allen seinen von feindlichen Menschen gefüllten Gängen rebellisch machen. |
De peur de recevoir des coups, il aurait bien voulu pouvoir arrêter ces mains qui s'agitaient autour de lui, ou mieux encore, le repousser dans un coin pour lui chuchoter quelques mots d'apaisement que personne n'eût pu entendre. Mais le soutier était sorti de ses gonds. Alors Karl se mit à caresser l'idée que le soutier, s'il le fallait, sous le coup du désespoir, pouvait venir à bout des sept hommes qui se trouvaient là. Et de plus, sur le bureau, un simple coup d'oeil révélait la présence d'une rangée impressionnante de boutons électriques : d'un simple geste de la main, on pouvait déclencher la mutinerie de tout l'équipage du paquebot, avec tous ces gens hostiles dans les coursives ! | ||
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Da trat der doch so uninteressierte Herr mit dem Bambusstöckchen auf Karl zu und fragte, nicht überlaut, aber deutlich über allem Geschrei des Heizers: »Wie heißen Sie denn eigentlich?« In diesem Augenblick, als hätte jemand hinter der Tür auf diese Äußerung des Herrn gewartet, klopfte es. Der Diener sah zum Kapitän hinüber, dieser nickte. Daher ging der Diener zur Tür und öffnete sie. Draußen stand in einem alten Kaiserrock ein Mann von mittleren Proportionen, seinem Ansehen nach nicht eigentlich zur Arbeit an den Maschinen geeignet, und war doch - Schubal. Wenn es Karl nicht an aller Augen erkannt hätte, die eine gewisse Befriedigung ausdrückten, von der nicht einmal der Kapitän frei war, er hätte es zu seinem Schrecken am Heizer sehen müssen, der die Fäuste an den gestrafften Armen so ballte, als sei diese Ballung das Wichtigste an ihm, dem er alles, was er an Leben habe, zu opfern bereit sei. Da steckte jetzt alle seine Kraft, auch die, welche ihn überhaupt aufrecht erhielt. |
Alors le Monsieur à la badine de bambou, celui qui ne semblait pas du tout intéressé par ce qui se passait, s'avança vers Karl et lui demanda, pas très fort, mais de façon à couvrir nettement tout de même les cris du soutier : « Comment vous appelez-vous donc ? » Juste à ce moment, comme si quelqu'un avait attendu derrière la porte le moment où le Monsieur allait poser cette question, on entendit frapper. Le domestique jeta un regard au Capitaine, qui acquiesça. Alors le domestique alla vers la porte et l'ouvrit. Sur le seuil, dans un vieil uniforme de la marine impériale allemande, se tenait un homme de taille moyenne, dont l'allure ne semblait pas précisément le destiner au travail des machines : c'était Schubal. Même si Karl ne l'avait pas deviné dans le regard des autres, qui montrait une certain soulagement, et dont n'était pas exempt le Capitaine lui-même, il eût bien été obligé de comprendre, avec effroi, en voyant le comportement du soutier. Celui-ci serrait les poings, les bras raidis, comme si rien d'autre n'avait plus d'importance pour lui que cette contraction pour laquelle il était prêt à sacrifier tout ce qu'il y avait dans sa vie : toute ses forces semblaient y être condensées, même celles qui servaient à le maintenir debout. | ||
Und da war also der Feind, frei und frisch im Festanzug, unter dem Arm ein Geschäftsbuch, wahrscheinlich die Lohnlisten und Arbeitsausweise des Heizers, und sah mit dem ungescheuten Zugeständnis, daß er die Stimmung jedes einzelnen vor allem feststellen wolle, in aller Augen der Reihe nach. Die sieben waren auch schon alle seine Freunde, denn wenn auch der Kapitän früher gewisse Einwände gegen ihn gehabt oder vielleicht nur vorgeschützt hatte, nach dem Leid, das ihm der Heizer angetan hatte, schien ihm wahrscheinlich an Schubal auch das geringste nicht mehr auszusetzen. Gegen einen Mann wie den Heizer konnte man nicht streng genug verfahren, und wenn dem Schubal etwas vorzuwerfen war, so war es der Umstand, daß er die Widerspenstigkeit des Heizers im Laufe der Zeit nicht so weit hatte brechen können, daß es dieser heute noch gewagt hatte, vor dem Kapitän zu erscheinen. |
Ainsi donc l'ennemi était là, libre et à l'aise dans son grand uniforme, un registre sous le bras, - probablement celui qui contenait la liste des salaires versés et des états de service du soutier - et il montrait par ses regards sans concession dirigés successivement sur tous ceux des présents, qu'il voulait avant tout découvrir quelle était la disposition de chacun. Les sept lui étaient d'ailleurs déjà acquis, car si le Capitaine avait émis auparavant quelques restrictions à son propos, peut-être même simplement en guise de prétexte, il ne lui semblait plus maintenant pouvoir lui reprocher quoi que ce soit après le mal que lui avait fait le soutier. À l'encontre de quelqu'un comme le soutier, on ne pouvait se comporter avec trop de légèreté ; et si l'on avait quelque chose à reprocher à Schubal, ce ne pouvait être, dans ces conditions, que de n'avoir pas su briser assez tôt l'esprit de rébellion du soutier, et l'empêcher de venir aujourd'hui se présenter devant le Capitaine. | ||
Nun konnte man ja vielleicht noch annehmen, die Gegenüberstellung des Heizers und Schubals werde die ihr vor einem höheren Forum zukommende Wirkung auch vor den Menschen nicht verfehlen, denn wenn sich auch Schubal gut verstellen konnte, er mußte es doch durchaus nicht bis zum Ende aushalten können. Ein kurzes Aufblitzen seiner Schlechtigkeit sollte genügen, um sie den Herren sichtbar zu machen, dafür wollte Karl schon sorgen. Er kannte doch schon beiläufig den Scharfsinn, die Schwächen, die Launen der einzelnen Herren, und unter diesem Gesichtspunkt war die bisher hier verbrachte Zeit nicht verloren. Wenn nur der Heizer besser auf dem Platz gewesen wäre, aber der schien vollständig kampfunfähig. Wenn man ihm den Schubal hingehalten hätte, hätte er wohl dessen gehaßten Schädel mit den Fäusten aufklopfen können. Aber schon die paar Schritte zu ihm hinzugehen, war er wohl kaum imstande. Warum hatte denn Karl das so leicht Vorauszusehende nicht vorausgesehen, daß Schubal endlich kommen müsse, wenn nicht aus eigenem Antrieb, so vom Kapitän gerufen? Warum hatte er auf dem Herweg mit dem Heizer nicht einen genauen Kriegsplan besprochen, statt, wie sie es in Wirklichkeit getan hatten, heillos unvorbereitet einfach dort einzutreten, wo eine Tür war? Konnte der Heizer überhaupt noch reden, ja und nein sagen, wie es bei dem Kreuzverhör, das allerdings nur im günstigsten Fall bevorstand, nötig sein würde? Er stand da, die Beine auseinandergestellt, die Knie unsicher, den Kopf etwas gehoben, und die Luft verkehrte durch den offenen Mund, als gäbe es innen keine Lungen mehr, die sie verarbeiteten. |
On pouvait peut-être encore penser que la confrontation du soutier et de Schubal, portée devant une assemblée de cette importance, ne manquerait pas d'avoir un certain effet sur les personnes présentes, car si Schubal avait une certaine habileté pour la dissimulation, il ne pourrait peut-être pas soutenir son rôle jusqu'au bout. Un bref éclat de sa méchanceté pouvait suffire pour la révéler à ces Messieurs, et Karl saurait en faire son affaire. Il connaissait déjà en gros la sagacité, la faiblesse et l'humeur de chacun, et de ce point de vue, le temps passé jusqu'ici n'était pas du temps perdu. Si seulement le soutier avait été mieux à sa place ! Mais il semblait tout à fait incapable de combattre. Si on lui avait tenu Schubal, il eût pu lui défoncer le crâne à coups de poings ; mais il était à peu près incapable de faire les deux pas qui le séparaient de lui. Comment Karl n'avait-il pas prévu ce qu'il était si facile de prévoir : que Schubal finirait bien par venir, sinon de son fait, du moins sur ordre du Capitaine ? Pourquoi n'avait-il donc pas élaboré en route avec le soutier un plan de bataille détaillé, plutôt que de se jeter sans préparation, comme ce fut le cas, sur la première porte qui s'était présentée ? Le soutier pouvait-il seulement encore parler, répondre par oui ou non comme il le fallait pour les besoins de la confrontation, qui n'aurait lieu d'ailleurs que dans le meilleur des cas ? Il restait là, les jambes écartées, les genoux vacillants, le menton un peu relevé, et l'air entrait et sortait de sa bouche grande ouverte, comme s'il n'avait pas dans la poitrine de poumons où le faire circuler. Com49 | ||
Karl allerdings fühlte sich so kräftig und bei Verstand, wie er es vielleicht zu Hause niemals gewesen war. Wenn ihn doch seine Eltern sehen könnten, wie er in fremdem Land vor angesehenen Persönlichkeiten das Gute verfocht und, wenn er es auch noch nicht zum Siege gebracht hatte, so doch zur letzten Eroberung sich vollkommen bereitstellte! Würden sie ihre Meinung über ihn revidieren? Ihn zwischen sich niedersetzen und loben? Ihm einmal, einmal in die ihnen so ergebenen Augen sehn? Unsichere Fragen und ungeeignetster Augenblick, sie zu stellen! |
Cependant Karl se sentait plus fort et plus calme qu'il ne l'avait peut-être jamais été à la maison autrefois. Si seulement ses parents avaient pu le voir ! Comme il savait bien, ici, en terre étrangère, et devant des gens importants, se battre pour la bonne cause ! Si le combat n'était pas encore gagné, du moins se préparait-il à livrer le dernier assaut. Leur opinion sur lui s'en trouverait-elle changée ? Le feraient-ils asseoir entre eux pour chanter ses louanges ? Une fois au moins liraient-ils dans ses yeux son complet dévouement ? Questions bien hasardeuses, et moment bien mal choisi pour se les poser ! | ||
»Ich komme, weil ich glaube, daß mich der Heizer irgendwelcher Unredlichkeiten beschuldigt. Ein Mädchen aus der Küche sagte mir, sie hätte ihn auf dem Wege hierher gesehen. Herr Kapitän und Sie alle meine Herren, ich bin bereit, jede Beschuldigung an der Hand meiner Schriften, nötigenfalls durch Aussagen unvoreingenommener und unbeeinflußter Zeugen, die vor der Türe stehen, zu widerlegen.« |
« Je suis venu car je crois que le soutier m'accuse de je ne sais quelle malhonnêteté. Un fille de cuisine m'a dit qu'elle l'avait vu passer pour venir ici. Mon Capitaine, et vous tous ici Messieurs, je suis prêt à me défendre contre toutes ces accusations, preuves à l'appui, et s'il le faut, en faisant témoigner des personnes non prévenues et en dehors de toute influence, qui sont ici devant la porte. » | ||
So sprach Schubal. Das war allerdings die klare Rede eines Mannes, und nach der Veränderung in den Mienen der Zuhörer hätte man glauben können, sie hörten zum erstenmal nach langer Zeit wieder menschliche Laute. Sie bemerkten freilich nicht, daß selbst diese schöne Rede Löcher hatte. Warum war das erste sachliche Wort, das ihm einfiel, »Unredlichkeiten«? Hätte vielleicht die Beschuldigung hier einsetzen müssen, statt bei seinen nationalen Voreingenommenheiten? Ein Mädchen aus der Küche hatte den Heizer auf dem Weg ins Büro gesehen, und Schubal hatte sofort begriffen? War es nicht das Schuldbewußtsein, das ihm den Verstand schärfte? Und Zeugen hatte er gleich mitgebracht und nannte sie noch außerdem unvoreingenommen und unbeeinflußt? Gaunerei, nichts als Gaunerei! Und die Herren duldeten das und anerkannten es noch als richtiges Benehmen? Warum hatte er zweifellos sehr viel Zeit zwischen der Meldung des Küchenmädchens und seiner Ankunft hier verstreichen lassen? Doch zu keinem anderen Zwecke, als damit der Heizer die Herren so ermüde, daß sie allmählich ihre klare Urteilskraft verlören, welche Schubal vor allem zu fürchten hatte. Hatte er, der sicher schon lange hinter der Tür gestanden, nicht erst im Augenblick geklopft, als er infolge der nebensächlichen Frage jenes Herrn hoffen durfte, der Heizer sei erledigt? |
Ainsi s'exprima Schubal. C'était un vrai discours d'homme ; et dans le changement qui se fit sur la mine des auditeurs, on pouvait croire qu'ils venaient enfin d'entendre quelque chose d'humain après en avoir été si longtemps privés. Ils ne remarquaient pourtant pas que ce beau discours comportait des failles. Pourquoi le premier mot concret qui lui était venu était-il celui de « malhonnêteté » ? L'accusation devait-elle commencer par là, plutôt que par la question de ses préférences nationales ? Une fille de cuisine a vu passer le soutier allant vers le bureau, et Schubal aurait aussitôt compris ? Ne serait-ce pas la conscience de sa culpabilité qui aurait aiguisé sa sagacité ? Et il avait aussitôt amené avec lui des témoins ! Et il prétendait qu'ils étaient indépendants et non prévenus ! Escamotage, trucage, et rien d'autre ! Et les Messieurs acceptaient cela, ils considéraient même que c'était correct ! Pourquoi Schubal avait-il donc attendu si longtemps après l'information donnée par la fille de cuisine, avant de venir jusqu'ici ? Il n'avait bien sûr pas d'autre but que de laisser le soutier ennuyer ces Messieurs au point de leur en faire perdre leur lucidité, que Schubal redoutait par-dessus tout. N'avait-il pas attendu, se tenant aux aguets derrière la porte, pour frapper soudain quand une question accessoire, posée par quelqu'un, lui avait permis d'espérer qu'on en avait fini avec le soutier ? | ||
Alles war klar und wurde ja auch von Schubal wider Willen so dargeboten, aber den Herren mußte man es anders, noch handgreiflicher zeigen. Sie brauchen Aufrüttelung. Also, Karl, rasch, nütze wenigstens die Zeit aus, ehe die Zeugen auftreten und alles überschwemmen! |
Tout était clair, et tout se révélait fort bien dans le discours de Schubal, malgré qu'il en ait. Mais il fallait cependant le montrer d'une façon plus palpable à ces Messieurs. Ils avaient besoin d'être secoués. Et Karl devait mettre vite à profit le temps qui restait avant l'entrée des témoins, qui risquait de tout bouleverser ! | ||
Eben aber winkte der Kapitän dem Schubal ab, der daraufhin sofort - denn seine Angelegenheit schien für ein Weilchen aufgeschoben zu sein - beiseitetrat und mit dem Diener, der sich ihm gleich angeschlossen hatte, eine leise Unterhaltung begann, bei der es an Seitenblicken nach dem Heizer und Karl sowie an den überzeugtesten Handbewegungen nicht fehlte. Schubal schien so seine nächste Rede einzuüben. |
Mais à ce moment-là, le Capitaine fit signe à Schubal de se taire. Celui-ci, voyant son affaire remise à plus tard, se retira à l'écart, et entama avec le domestique qui s'était aussitôt joint à lui, dans un long entretien à voix basse, non sans jeter des regards de biais du côté du soutier et de Karl, accompagnés de gestes éloquents. Schubal semblait donc ainsi préparer son prochain discours. | ||
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»Wollten Sie nicht den jungen Menschen etwas fragen, Herr Jakob?« sagte der Kapitän unter allgemeiner Stille zu dem Herrn mit dem Bambusstöckchen. »Allerdings«, sagte dieser, mit einer kleinen Neigung für die Aufmerksamkeit dankend. Und fragte dann Karl nochmals: »Wie heißen Sie eigentlich?" |
— Ne vouliez-vous pas demander quelque chose à ce jeune homme, Monsieur Jacob ? dit le Capitaine, au milieu du silence général, en direction du Monsieur à la badine de bambou. | ||
Karl, welcher glaubte, es sei im Interesse der großen Hauptsache gelegen, wenn dieser Zwischenfall des hartnäckigen Fragers bald erledigt würde, antwortete kurz, ohne, wie es seine Gewohnheit war, durch Vorweisung des Passes sich vorzustellen, den er erst hätte suchen müssen: »Karl Roßmann.« |
Karl, qui pensait que c'était dans l'intérêt de cette grande affaire que de régler rapidement l'incident causé par l'interrogateur obstiné, répondit laconiquement, contrairement à son habitude, sans exhiber son passeport qu'il lui aurait fallu chercher : | ||
»Aber«, sagte der mit Jakob Angesprochene und trat zuerst fast ungläubig lächelnd zurück. Auch der Kapitän, der Oberkassier, der Schiffsoffizier, ja sogar der Diener zeigten deutlich ein übermäßiges Erstaunen wegen Karls Namen. Nur die Herren von der Hafenbehörde und Schubal verhielten sich gleichmütig. |
— Mais alors... dit le Monsieur qu'on appelait Jacob - et il recula tout de suite, en souriant d'un air incrédule. Et le Capitaine, le Commissaire, l'officier de bord, et jusqu'au domestique lui-même, montrèrent à propos du nom de Karl un étonnement extraordinaire. Seuls les Messieurs de la Police du port et Schubal se montrèrent indifférents. | ||
»Aber«, wiederholte Herr Jakob und trat mit etwas steifen Schritten auf Karl zu, »dann bin ich ja dein Onkel Jakob, und du bist mein lieber Neffe. Ahnte ich es doch die ganze Zeit über!« sagte er zum Kapitän hin, ehe er Karl umarmte und küßte, der alles stumm geschehen ließ. |
— Mais alors, reprit Monsieur Jacob, en s'avançant vers Karl d'un pas un peu raide, Je suis donc ton oncle Jacob, et tu es mon cher neveu ! Voilà un moment que je commençais à m'en douter, dit-il à l'adresse du Capitaine, avant de prendre dans ses bras Karl, qui se laissait faire sans mot dire, et de l'embrasser. | ||
»Begreifen Sie doch, junger Mann, Ihr Glück«, sagte der Kapitän, der durch Karls Frage die Würde der Person des Herrn Jakob verletzt glaubte, der sich zum Fenster gestellt hatte, offenbar, um sein aufgeregtes Gesicht, das er überdies mit einem Taschentuch betupfte, den andern nicht zeigen zu müssen. »Es ist der Senator Edward Jakob, der sich Ihnen als Ihr Onkel zu erkennen gegeben hat. Es erwartet Sie nunmehr, doch wohl ganz gegen Ihre bisherigen Erwartungen, eine glänzende Laufbahn. Versuchen Sie das einzusehen, so gut es im Augenblick geht, und fassen Sie sich!« |
— Réalisez-vous la chance que vous avez, jeune homme ? dit le Capitaine, qui voyait dans la réponse de Karl une atteinte à la dignité personnelle de Monsieur Jacob. Ce dernier s'était mis à la fenêtre, manifestement pour ne pas laisser voir aux autres son émotion, et tamponnait son visage avec son mouchoir. « C'est le sénateur Edouard Jacob qui vient de se faire reconnaître de vous comme étant votre oncle ! Une brillante carrière vous attend, maintenant, contre toute attente de votre part ! Essayez de le comprendre, pour autant que la surprise vous le permette, et reprenez-vous. » | ||
»Ich habe allerdings einen Onkel Jakob in Amerika«, sagte Karl zum Kapitän gewendet, »aber wenn ich recht verstanden habe, ist Jakob bloß der Zuname des Herrn Senators. »So ist es«, sagte der Kapitän würdevoll. |
— J'ai en effet un oncle Jacob en Amérique, dit Karl en se tournant vers le Capitaine. Mais si j'ai bien compris, « Jacob » n'est que le nom de famille de Monsieur le Sénateur. | ||
»Nun, mein Onkel Jakob, welcher der Bruder meiner Mutter ist, heißt aber mit dem Taufnamen Jakob, während sein Zuname natürlich gleich jenem meiner Mutter lauten müßte, welche eine geborene Bendelmayer ist.« |
— Alors, mon oncle Jacob, qui est le frère de ma mère, porte peut-être le prénom de Jacob, mais son véritable nom de famille devrait être celui de ma mère elle-même, née Bendelmayer. | ||
»Meine Herren!« rief der Senator, der von seinem Erholungsposten vom Fenster munter zurückkehrte, mit Bezug auf Karls Erklärung aus. Alle mit Ausnahme des Hafenbeamten brachen in Lachen aus, manche wie in Rührung, manche undurchdringlich. »So lächerlich war das, was ich gesagt habe, doch keineswegs« dachte Karl. |
— Messieurs !... s'exclama le Sénateur. (À la suite de l'explication fournie par Karl, il venait de quitter avec plaisir la retraite qu'il occupait près de la fenêtre.) Et tout le monde de s'esclaffer, à l'exception des fonctionnaires du port, les uns sous le coup de l'émotion, les autres pour des raisons impénétrables. Ce que j'ai dit n'avait pourtant rien de si stupide ? pensa Karl. | ||
»Meine Herren«, wiederholte der Senator, »Sie nehmen gegen meinen und gegen Ihren Willen an einer kleinen Familienszene teil, und ich kann deshalb nicht umhin, Ihnen eine Erläuterung zu geben, da, wie ich glaube, nur der Herr Kapitän« - diese Erwähnung hatte eine gegenseitige Verbeugung zur Folge - »vollständig unterrichtet ist.« |
— Messieurs ! reprit le Sénateur. Contre votre gré et contre le mien, vous voilà mêlés à une petite histoire de famille, et de ce fait je ne peux éviter de vous donner quelques explications, puisque, comme je le crois, il n'y a que le Capitaine - et cette mention provoqua deux courbettes réciproques - qui soit complètement au courant. | ||
›Jetzt muß ich aber wirklich auf jedes Wort achtgeben‹, sagte sich Karl und freute sich, als er bei einem Seitwärtsschauen bemerkte, daß in die Figur des Heizers das Leben zurückzukehren begann. |
Je dois maintenant faire attention à chaque mot, se dit Karl, et il se réjouit de voir, en jetant un regard de côté, que la vie commençait à revenir sur le visage du soutier. | ||
»Ich lebe seit allen den langen Jahren meines amerikanischen Aufenthaltes - das Wort Aufenthalt paßt hier allerdings schlecht für den amerikanischen Bürger, der ich mit ganzer Seele bin -, seit allen den langen Jahren lebe ich also von meinen europäischen Verwandten vollständig getrennt, aus Gründen, die erstens nicht hierhergehören und die zweitens zu erzählen mich wirklich zu sehr hernehmen würde. Ich fürchte mich sogar vor dem Augenblick, wo ich vielleicht gezwungen sein werde, sie meinem lieben Neffen zu erzählen, wobei sich leider ein offenes Wort über seine Eltern und ihren Anhang nicht vermeiden lassen wird.« |
— Je vis depuis de longues années mon séjour en Amérique - et le mot de « séjour » n'est pas celui qu'il faudrait pour le citoyen américain que je suis de toute mon âme - je vis depuis de longues années complètement coupé de ma famille d'Europe, pour des raisons qui sont hors de propos ici, et dont par ailleurs l'exposition me serait pénible. Je crains même cet instant où je devrai peut-être les révéler à mon cher neveu, car je ne pourrai le faire malheureusement sans dire clairement quelques mots à propos de ses parents et de leur attitude. | ||
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›Er ist mein Onkel, kein Zweifel‹, sagte sich Karl und lauschte, ›wahrscheinlich hat er seinen Namen ändern lassen.‹ |
C'est mon oncle, il n'y a pas de doute, se dit Karl, en dressant l'oreille, il a sûrement fait changer son nom. | ||
Karl, der schon ziemlich nahe zum Onkel getreten war, drehte sich um, um den Eindruck der Erzählung von den Gesichtern der Anwesenden abzulesen. Keiner lachte, alle hörten geduldig und ernsthaft zu. Schließlich lacht man auch nicht über den Neffen eines Senators bei der ersten Gelegenheit, die sich darbietet. Eher hätte man schon sagen können, daß der Heizer, wenn auch nur ganz wenig, Karl anlächelte, was aber erstens als neues Lebenszeichen erfreulich und zweitens entschuldbar war, da ja Karl in der Kabine aus dieser Sache, die jetzt so publik wurde, ein besonderes Geheimnis hatte machen wollen. |
Karl, qui s'était déjà un peu rapproché de son oncle, se retourna pour lire sur les visages des assistants l'effet produit par ces paroles. Personne ne riait, tout le monde écoutait patiemment et les visages étaient graves. Mais on ne rit pas du neveu d'un Sénateur à la première occasion qui vous en est donnée. On aurait même pu dire que si le chauffeur souriait un tout petit peu en direction de Karl, c'était simplement un petit signe de vie réjouissant, et que d'autre part il en avait bien le droit, puisque Karl, dans sa cabine, avait voulu faire tout un secret de cette histoire qui maintenant se trouvait révélée en public. | ||
»Nun hat diese Brummer«, setzte der Onkel fort, »von meinem Neffen ein Kind bekommen, einen gesunden Jungen, welcher in der Taufe den Namen Jakob erhielt, zweifellos in Gedanken an meine Wenigkeit, welche, selbst in den sicher nur ganz nebensächlichen Erwähnungen meines Neffen, auf das Mädchen einen großen Eindruck gemacht haben muß. Glücklicherweise, sage ich. Denn da die Eltern zur Vermeidung der Alimentenzahlung oder sonstigen bis an sie selbst heranreichenden Skandals - ich kenne, wie ich betonen muß, weder die dortigen Gesetze noch die sonstigen Verhältnisse der Eltern -, da sie also zur Vermeidung der Alimentenzahlung und des Skandals ihren Sohn, meinen lieben Neffen, nach Amerika haben transportieren lassen, mit unverantwortlich ungenügender Ausrüstung, wie man sieht, so wäre der Junge, ohne die gerade noch in Amerika lebendigen Zeichen und Wunder, auf sich allein angewiesen, wohl schon gleich in einem Gäßchen im Hafen von New York verkommen, wenn nicht jenes Dienstmädchen in einem an mich gerichteten Brief, der nach langen Irrfahrten vorgestern in meinen Besitz kam, mir die ganze Geschichte samt Personenbeschreibung meines Neffen und vernünftigerweise auch Namensnennung des Schiffes mitgeteilt hätte. Wenn ich es darauf angelegt hätte, Sie, meine Herren, zu unterhalten, könnte ich wohl einige Stellen jenes Briefes« - er zog zwei riesige engbeschriebene Briefbogen aus der Tasche und schwenkte sie - »hier vorlesen. Er würde sicher Wirkung machen, da er mit einer etwas einfachen, wenn auch immer gutgemeinten Schlauheit und mit viel Liebe zu dem Vater des Kindes geschrieben ist. Aber ich will weder Sie mehr unterhalten, als es zur Aufklärung nötig ist, noch vielleicht gar zum Empfang möglicherweise noch bestehende Gefühle meines Neffen verletzen, der den Brief, wenn er mag, in der Stille seines ihn schon erwartenden Zimmers zur Belehrung lesen kann.« |
— Et voilà que cette Brummer, poursuivit l'oncle, a eu un enfant de mon neveu, un solide garçon, à qui l'on a donné le prénom de Jacob, probablement en souvenir de mon humble personne, qui avait dû faire une grosse impression sur cette dame à travers les allusions précises mais certainement fort brèves, faites par mon neveu. Et fort heureusement, je dois le dire. Car les parents, pour éviter un scandale qui pourrait les éclabousser, ou d'avoir à payer une pension alimentaire - je ne connais, je dois le souligner, ni les lois de ce pays, ni la situation particulière de ces gens - les parents en question ont donc, pour éviter la pension alimentaire et le scandale à propos de leur fils, mon cher neveu, ont envoyé celui-ci en Amérique, avec un bagage, comme vous le voyez, notoirement insuffisant. Et ce garçon, sans les signes et les miracles qui se produisent aujourd'hui encore en Amérique, aurait peut-être bien fini par échouer au fond de quelque venelle du port, si la bonne dont j'ai parlé ne m'avait raconté toute cette affaire, avec le signalement précis de mon neveu, et si elle n'avait eu la bonne idée de me donner aussi le nom du bateau, dans une lettre qui ne m'est parvenue qu'avant-hier, après un long périple autour du monde. Si j'avais l'intention, Messieurs, de vous faire perdre votre temps, je pourrais vous lire quelques passages de cette lettre (et il sortit de sa poche et agita deux grands feuillets noircis d'une écriture minuscule). Elle ferait certainement son effet, car elle est écrite avec une sorte de malice un peu simple mais dans une bonne intention, et avec beaucoup d'amour envers le père de l'enfant. Mais je ne veux pas vous entretenir de cela plus longtemps qu'il n'est nécessaire pour que tout soit clair pour vous, et je ne veux pas non plus, lors de cette première rencontre, risquer de blesser les sentiments que mon neveu peut avoir conservés : il pourra lire cette lettre plus tard, tranquillement, pour sa gouverne, dans la chambre qui lui est d'ores et déjà réservée. | ||
Karl hatte aber keine Gefühle für jenes Mädchen. Im Gedränge einer immer mehr zurücktretenden Vergangenheit saß sie in ihrer Küche neben dem Küchenschrank, auf dessen Platte sie ihren Ellbogen stützte. Sie sah ihn an, wenn er hin und wieder in die Küche kam, um ein Glas zum Wassertrinken für seinen Vater zu holen oder einen Auftrag seiner Mutter auszurichten. Manchmal schrieb sie in der vertrackten Stellung seitlich vom Küchenschrank einen Brief und holte sich die Eingebungen von Karls Gesicht. Manchmal hielt sie die Augen mit der Hand verdeckt, dann drang keine Anrede zu ihr. Manchmal kniete sie in ihrem engen Zimmerchen neben der Küche und betete zu einem hölzernen Kreuz; Karl beobachtete sie dann nur mit Scheu im Vorübergehen durch die Spalte der ein wenig geöffneten Tür. Manchmal jagte sie in der Küche herum und fuhr, wie eine Hexe lachend, zurück, wenn Karl ihr in den Weg kam. Manchmal schloß sie die Küchentüre, wenn Karl eingetreten war, und behielt die Klinke so lange in der Hand, bis er wegzugehen verlangte. Manchmal holte sie Sachen, die er gar nicht haben wollte, und drückte sie ihm schweigend in die Hände. Einmal aber sagte sie »Karl« und führte ihn, der noch über die unerwartete Ansprache staunte, unter Grimassen seufzend in ihr Zimmerchen, das sie zusperrte. Würgend umarmte sie seinen Hals, und während sie ihn bat, sie zu entkleiden, entkleidete sie in Wirklichkeit ihn und legte ihn in ihr Bett, als wolle sie ihn von jetzt niemandem mehr lassen und ihn streicheln und pflegen bis zum Ende der Welt. »Karl, o du mein Karl!« rief sie, als sähe sie ihn und bestätigte sich seinen Besitz, während er nicht das geringste sah und sich unbehaglich in dem vielen warmen Bettzeug fühlte, das sie eigens für ihn aufgehäuft zu haben schien. |
Mais Karl n'éprouvait aucun sentiment envers cette femme. Dans les images confuses d'un passé qui s'éloignait de plus en plus, elle était assise dans sa cuisine, à côté du buffet sur lequel elle avait les coudes posés. Elle le regardait quand il entrait et sortait de la cuisine, pour prendre un verre d'eau et le porter à son père ou une commission pour sa mère. Parfois elle écrivait une lettre dans une position incommode à côté du buffet, et semblait chercher l'inspiration sur le visage de Karl. Parfois elle se cachait ses yeux avec ses mains, et rien de ce qu'on pouvait lui dire ne lui parvenait. Parfois, dans sa petite chambre à côté de la cuisine, elle se tenait agenouillée et priait devant une croix de bois ; Karl l'observait avec timidité quand il passait, et que la porte était entrebaillée. Parfois elle tournait en rond dans la cuisine, et reculait brusquement avec un rire de sorcière quand Karl se trouvait sur son chemin. Parfois elle refermait la porte de la cuisine sur lui quand il venait d'entrer, et gardait la main sur la poignée jusqu'à ce qu'il la supplie pour sortir. Parfois aussi elle allait chercher des choses qu'il n'avait pas demandées, et les lui mettait en silence dans la main. Une fois elle lui avait dit « Karl », et, tout surpris qu'il était encore de cet appel inattendu, l'avait entraîné, avec force soupirs et grimaces, dans sa chambrette, qu'elle avait fermée à clé. L'agrippant par le cou à l'étrangler, elle lui dit de se déshabiller, mais c'est elle qui le déshabilla et le conduisit vers son lit, comme si elle ne voulait plus désormais le laisser à personne d'autre, mais le caresser et s'occuper de lui jusqu'à la fin des temps. « Karl, ô toi mon Karl ! » criait-elle, comme si elle le découvrait soudain et voulait s'assurer de sa possession, alors que lui ne voyait plus rien, aveuglé sous un amas de couvertures qu'elle semblait avoir accumulées là spécialement pour lui. [Com73] | ||
Dann legte sie sich auch zu ihm und wollte irgendwelche Geheimnisse von ihm erfahren, aber er konnte ihr keine sagen, und sie ärgerte sich im Scherz oder Ernst, schüttelte ihn, horchte sein Herz ab, bot ihre Brust zum gleichen Abhorchen hin, wozu sie Karl aber nicht bringen konnte, drückte ihren nackten Bauch an seinen Leib, suchte mit der Hand, so widerlich, daß Karl Kopf und Hals aus den Kissen herausschüttelte, zwischen seinen Beinen, stieß dann den Bauch einige Male gegen ihn - ihm war, als sei sie ein Teil seiner Selbst, und vielleicht aus diesem Grunde hatte ihn eine entsetzliche Hilfsbedürftigkeit ergriffen. Weinend kam er endlich nach vielen Wiedersehenswünschen ihrerseits in sein Bett. |
Puis elle s'était couchée à côté de lui, et lui avait demandé de lui apprendre il ne savait trop quels secrets, et comme il ne trouvait rien à dire, elle s'était fâchée, sérieusement ou pour rire, elle l'avait secoué, avait écouté battre son cœur, lui avait demandé d'en faire autant sur sa poitrine, ce que Karl n'avait pas voulu faire. Alors elle avait collé son ventre nu au sien, et avait farfouillé avec sa main de façon si dégoûtante entre ses jambes, qu'il s'était démené pour sortir la tête et le cou de l'oreiller ; mais elle avait encore poussé son ventre contre le sien plusieurs fois, et il avait alors semblé à Karl qu'elle était devenue comme une sorte de morceau de lui-même, et peut-être à cause de cela, une grande détresse l'avait saisi. Il était revenu en larmes dans son lit après qu'elle lui eût dit mille fois « au revoir ». | ||
Das war alles gewesen, und doch verstand es der Onkel, daraus eine große Geschichte zu machen. Und die Köchin hatte also auch an ihn gedacht und den Onkel von seiner Ankunft verständigt. Das war schön von ihr gehandelt, und er würde es ihr wohl noch einmal vergelten. |
Il ne s'était rien passé d'autre - et pourtant son oncle avait réussi à en faire toute une histoire. Et la cuisinière elle-même avait songé à Karl, puisqu'elle avait averti l'oncle de son arrivée. C'était très bien de sa part, et il la récompenserait certainement un jour pour cela. | ||
»Und jetzt«, rief der Senator, »will ich von dir offen hören, ob ich dein Onkel bin oder nicht.« |
— Et maintenant, s'écria le Sénateur, je voudrais t'entendre dire toi-même si je suis ton oncle, ou pas. | ||
»Wohl gesprochen«, sagte der Senator, führte Karl vor den sichtlich teilnehmenden Kapitän und fragte: »Habe ich nicht einen prächtigen Neffen?« |
— C'est bien parlé, dit le Sénateur, et il conduisit Karl vers le Capitaine, visiblement intéressé, à qui il demanda : « N'ai-je pas un neveu magnifique ? » | ||
»Nur meinen Koffer fürchte ich verloren zu - « und damit erinnerte er sich an alles, was geschehen und was noch zu tun übrigblieb, sah sich um und erblickte alle Anwesenden stumm vor Achtung und Staunen auf ihren früheren Plätzen, die Augen auf ihn gerichtet. Nur den Hafenbeamten sah man, soweit ihre strengen, selbstzufriedenen Gesichter einen Einblick gestatteten, das Bedauern an, zu so ungelegener Zeit gekommen zu sein, und die Taschenuhr, die sie jetzt vor sich liegen hatten, war ihnen wahrscheinlich wichtiger als alles, was im Zimmer vorging und vielleicht noch geschehen konnte. |
— Seulement je crois bien que ma malle est perdue... Et ce mot lui rappela tout ce qui s'était passé, et tout ce qui lui restait à faire. Il regarda autour de lui, et vit que les gens étaient restés figés à leur place, étonnés et respectueux, les yeux braqués sur lui. Il n'y avait que les gens du port qui laissaient voir, malgré leurs airs sévères et contents d'eux-mêmes, qu'ils regrettaient d'être arrivés au mauvais moment, et la montre qu'ils tenaient devant eux semblait pour eux compter plus que tout, plus que tout ce qui se déroulait dans la pièce et ce qui peut-être allait s'y produire encore. | ||
Der erste, welcher nach dem Kapitän seine Anteilnahme ausdrückte, war merkwürdigerweise der Heizer. »Ich gratuliere Ihnen herzlich«, sagte er und schüttelte Karl die Hand, womit er auch etwas wie Anerkennung ausdrücken wollte. Als er sich dann mit der gleichen Ansprache auch an den Senator wenden wollte, trat dieser zurück, als überschreite der Heizer damit seine Rechte; der Heizer ließ auch sofort ab. |
Le premier qui, après le Capitaine, exprima sa sympathie, curieusement, fut le soutier. « Je vous félicite de tout mon cœur », dit-il, et il secoua la main de Karl, comme pour exprimer une sorte de sentiment de reconnaissance. Mais alors qu'il s'apprêtait à en faire de même pour le Sénateur, celui-ci recula, comme si le soutier avait outrepassé ses droits, et ce dernier s'arrêta net. | ||
Die übrigen aber sahen jetzt ein, was zu tun war, und bildeten gleich um Karl und den Senator einen Wirrwarr. So geschah es, daß Karl sogar eine Gratulation Schubals erhielt, annahm und für sie dankte. Als letzte traten in der wieder entstandenen Ruhe die Hafenbeamten hinzu und sagten zwei englische Worte, was einen lächerlichen Eindruck machte. |
Les autres comprirent tout de suite la conduite à tenir, et ils se bousculèrent en désordre autour de Karl et du Sénateur. C'est ainsi que Karl reçut même les congratulations de Schubal, les accepta, et l'en remercia. C'est dans le calme déjà un peu rétabli que les fonctionnaires du port s'approchèrent et dirent deux mots en anglais, ce qui fit une impression ridicule. | ||
Der Senator war ganz in der Laune, um das Vergnügen vollständig auszukosten, nebensächlichere Momente sich und den anderen in Erinnerung zu bringen, was natürlich von allen nicht nur geduldet, sondern mit Interesse hingenommen wurde. So machte er darauf aufmerksam, daß er sich die in dem Brief der Köchin erwähnten hervorstechendsten Erkennungszeichen Karls in sein Notizbuch zu möglicherweise notwendigem augenblicklichem Gebrauch eingetragen hatte. Nun hatte er während des unerträglichen Geschwätzes des Heizers zu keinem anderen Zweck, als um sich abzulenken, das Notizbuch herausgezogen und die natürlich nicht gerade detektivisch richtigen Beobachtungen der Köchin mit Karls Aussehen zum Spiel in Verbindung zu bringen gesucht. »Und so findet man seinen Neffen!« schloß er in einem Ton, als wolle er noch einmal Gratulation bekommen. |
Le Sénateur était tout à fait disposé, pour savourer complètement son plaisir, à se rappeler et à rappeler à l'assistance des événements moins importants, ce qui non seulement fut accepté, mais même accueilli avec intérêt par tout le monde. Aussi fit-il remarquer qu'il avait noté dans son carnet les signes particuliers de Karl, pris dans la lettre de la cuisinière, afin de pouvoir utiliser cela immédiatement si cela s'avérait nécessaire. Pendant l'insupportable bavardage du soutier, il avait ouvert son carnet pour se distraire, et cherché, par jeu, à comparer Karl avec les indications de la cuisinière, qui n'avaient évidemment pas la précision d'une fiche de police. « Et voilà comment on retrouve son neveu ! »conclut-il, sur un ton qui semblait appeler de nouvelles félicitations. | ||
»Was wird jetzt mit dem Heizer geschehen?« fragte Karl vorbei an der letzten Erzählung des Onkels. Er glaubte in seiner neuen Stellung alles, was er dachte, auch aussprechen zu können. |
— Et que va devenir le soutier, maintenant ? demanda Karl, au passage, après la dernière anecdote de l'oncle. (Il pensait que dans sa nouvelle position, il pouvait dire tout ce qu'il voulait). | ||
Und trotzdem schien der Heizer nichts mehr für sich zu hoffen. Die Hände hielt er halb in dem Hosengürtel, der durch seine aufgeregten Bewegungen mit dem Streifen eines gemusterten Hemdes zum Vorschein gekommen war. Das kümmerte ihn nicht im geringsten; er hatte sein ganzes Leid geklagt, nun sollte man auch noch die paar Fetzen sehen, die er am Leibe hatte, und dann sollte man ihn forttragen. Er dachte sich aus, der Diener und Schubal, als die zwei hier im Range Tiefsten, sollten ihm diese letzte Güte erweisen. Schubal würde dann Ruhe haben und nicht mehr in Verzweiflung kommen, wie sich der Oberkassier ausgedrückt hatte. Der Kapitän würde lauter Rumänen anstellen können, es würde überall Rumänisch gesprochen werden, und vielleicht würde dann wirklich alles besser gehen. Kein Heizer würde mehr in der Hauptkassa schwätzen, nur sein letztes Geschwätz würde man in ziemlich freundlicher Erinnerung behalten, das, wie der Senator ausdrücklich erklärt hatte, die mittelbare Veranlassung zur Erkennung des Neffen gegeben hatte. Dieser Neffe hatte ihm übrigens vorher öfters zu nützen gesucht und daher für seinen Dienst bei der Wiedererkennung längst vorher einen mehr als genügenden Dank abgestattet; dem Heizer fiel gar nicht ein, jetzt noch etwas von ihm zu verlangen. Im übrigen, mochte er auch der Neffe des Senators sein, ein Kapitän war er noch lange nicht, aber aus dem Munde des Kapitäns würde schließlich das böse Wort fallen. - So wie es seiner Meinung entsprach, versuchte auch der Heizer, nicht zu Karl hinzusehen, aber leider blieb in diesem Zimmer der Feinde kein anderer Ruheort für seine Augen. |
Et pourtant le soutier ne semblait plus rien espérer. Il avait passé à moitié les deux mains dans la ceinture de son pantalon, qui était apparue sous l'effet de son agitation avec un bourrelet de sa chemise à carreaux. Cela ne le tracassait pas le moins du monde ; il avait exprimé toute sa souffrance, on pouvait donc bien voir aussi les quelques hardes qu'il portait à même la peau, et on n'aurait plus qu'à l'emmener. Il pensait aussi que le domestique et Schubal, qui étaient les deux au plus bas de l'échelle, lui devaient cette suprême faveur. Schubal alors aurait la paix, il ne serait plus au désespoir, comme l'avait dit le Commissaire. Le Capitaine pourrait bien embaucher des Roumains, on parlerait le roumain partout, et peut-être que tout irait mieux alors. Il n'y aurait plus de soutier pour venir bavasser à la Caisse, mais on garderait quand même un souvenir plutôt agréable de son dernier discours, puisque celui-ci avait fourni au Sénateur, comme lui-même l'avait expliqué, l'occasion de reconnaître son neveu. Ce neveu avait d'ailleurs cherché plusieurs fois à lui être utile auparavant, et par ce témoignage de reconnaissance, l'avait donc ainsi déjà remercié, et même au-delà, pour le service qu'il lui avait rendu. Il ne lui venait donc pas à l'idée de lui réclamer encore quoi que ce soit. Et d'ailleurs, bien qu'il fût le neveu du Sénateur, il n'était pas encore Capitaine, loin de là, et c'était de la bouche du Capitaine que tomberait le mot fatal. - Ses réflexions n'avaient donc pas conduit le soutier à regarder du côté de Karl ; mais dans cette pièce occupée par l'ennemi, il n'avait pourtant aucun autre endroit où il pût reposer ses yeux. [Com83] | ||
»Mißverstehe die Sachlage nicht«, sagte der Senator zu Karl, »es handelt sich vielleicht um eine Sache der Gerechtigkeit, aber gleichzeitig um eine Sache der Disziplin. Beides und ganz besonders das letztere unterliegt hier der Beurteilung des Herrn Kapitäns.« |
— Ne te trompe pas sur la situation, dit le Sénateur à Karl. C'est peut-être une question de justice, mais c'est aussi une question de discipline. Les deux, mais surtout la deuxième, relèvent de l'autorité de Monsieur le Capitaine. | ||
»Ich werde sofort ein Boot für Sie flottmachen lassen«, sagte der Kapitän, ohne zum Erstaunen Karls auch nur den kleinsten Einwand gegen die Worte des Onkels vorzubringen, die doch zweifellos als eine Selbstdemütigung des Onkels angesehen werden konnten. Der Oberkassier eilte überstürzt zum Schreibtisch und telephonierte den Befehl des Kapitäns an den Bootsmeister. |
— Je vais faire mettre un canot à l'eau tout de suite pour vous, dit le Capitaine, sans élever la moindre objection à l'égard de ce que venait de dire l'oncle, au grand étonnement de Karl ; car les mots qu'il venait de prononcer pouvaient fort bien être pris pour une façon de se rabaisser. Le Commissaire se précipita vers le bureau pour téléphoner l'ordre au quartier-maître. | ||
›Die Zeit drängt schon‹, sagte sich Karl, ›aber ohne alle zu beleidigen, kann ich nichts tun. Ich kann doch jetzt den Onkel nicht verlassen, nachdem er mich kaum wiedergefunden hat. Der Kapitän ist zwar höflich, aber das ist auch alles. Bei der Disziplin hört seine Höflichkeit auf, und der Onkel hat ihm sicher aus der Seele gesprochen. Mit Schubal will ich nicht reden, es tut mir sogar leid, daß ich ihm die Hand gereicht habe. Und alle anderen Leute hier sind Spreu.‹ |
« Le temps presse, sans doute », se dit Karl, « mais je ne peux rien faire sans les offenser tous. Je ne peux tout de même pas abandonner mon oncle, alors qu'il vient tout juste de me retrouver. Le Capitaine est poli, certes, mais c'est tout. Sa politesse est limitée par la discipline, et mon oncle a fort bien exprimé le fond de sa pensée. Je ne veux pas parler à Schubal, j'ai même des regrets de lui avoir tendu la main. Et tous les autres sont sans intérêt. » | ||
Und er ging langsam in solchen Gedanken zum Heizer, zog dessen rechte Hand aus dem Gürtel und hielt sie spielend in der seinen. »Warum sagst du denn nichts?« fragte er. »Warum läßt du dir alles gefallen?« |
Et plongé dans ses réflexions, il se dirigea lentement vers le soutier, lui prit la main droite qu'il avait dans sa ceinture, et la tint dans la sienne en jouant avec. | ||
»Du mußt dich aber zur Wehr setzen, ja und nein sagen, sonst haben doch die Leute keine Ahnung von der Wahrheit. Du mußt mir versprechen, daß du mir folgen wirst, denn ich selbst, das fürchte ich mit vielem Grund, werde dir gar nicht mehr helfen können.« Und nun weinte Karl, während er die Hand des Heizers küßte, und nahm die rissige, fast leblose Hand und drückte sie an seine Wangen, wie einen Schatz, auf den man verzichten muß. - Da war aber auch schon der Onkel Senator an seiner Seite und zog ihn, wenn auch nur mit dem leichtesten Zwange, fort. |
— Tu dois tout de même te défendre, dire oui ou non, sinon les gens ne pourront jamais connaître la vérité ! Il faut me promettre de m'obéir, car sinon, j'ai de bonnes raisons de le craindre, je ne pourrai plus t'aider du tout ! Et Karl se mit à pleurer en embrassant la main du soutier, il porta à sa joue cette main crevassée, presque inerte, comme un trésor auquel il fallait renoncer. - Mais déjà l'oncle Sénateur était auprès de lui et bien qu'avec la plus grande délicatesse, il le tirait au dehors. | ||
»Der Heizer scheint dich bezaubert zu haben,« sagte er und sah verständnisinnig über Karls Kopf zum Kapitän hin. »Du hast dich verlassen gefühlt, da hast du den Heizer gefunden und bist ihm jetzt dankbar, das ist ja ganz löblich. Treibe das aber, schon mir zuliebe, nicht zu weit und lerne deine Stellung begreifen.« |
— Le soutier semble t'avoir séduit, dit-il, en jetant un regard entendu au Capitaine, par dessus la tête de Karl. Tu t'es senti abandonné, tu as rencontré ce soutier, et tu lui es reconnaissant, c'est tout à ton honneur. Mais ne serait-ce que pour moi, ne va pas trop loin, et apprends à rester à ta place. | ||
Vor der Tür entstand ein Lärmen, man hörte Rufe, und es war sogar, als werde jemand brutal gegen die Türe gestoßen. Ein Matrose trat ein, etwas verwildert, und hatte eine Mädchenschürze umgebunden. »Es sind Leute draußen«, rief er und stieß einmal mit dem Ellbogen herum, als sei er noch im Gedränge. Endlich fand er seine Besinnung und wollte vor dem Kapitän salutieren, da bemerkte er die Mädchenschürze, riß sie herunter, warf sie zu Boden und rief: »Das ist ja ekelhaft, da haben sie mir eine Mädchenschürze umgebunden.« Dann aber klappte er die Hacken zusammen und salutierte. Jemand versuchte zu lachen, aber der Kapitän sagte streng: »Das nenne ich eine gute Laune. Wer ist denn draußen?« |
Devant la porte il se fit un grand bruit, on entendait des cris et on aurait dit que quelqu'un avait été violemment poussé contre la porte. Un matelot entra, un peu débraillé, avec un tablier de femme autour des reins. « Il y a des gens dehors ! » s'écria-t-il, et il donnait des coups de coude comme s'il se trouvait encore dans la foule. Il reprit finalement ses esprits, et il allait saluer le Capitaine quand il s'aperçut de son tablier de femme ; il l'arracha, le jeta à terre et s'écria : « C'est répugnant ! Ils m'ont mis un tablier de femme ! » Puis il claqua des talons, salua, et sortit. Quelqu'un esquissa un sourire, mais le Capitaine déclara fermement : « Voilà ce que j'appelle de la bonne humeur. Qui est donc là derrière ? » | ||
»Es sind meine Zeugen«, sagte Schubal vortretend, »ich bitte ergebenst um Entschuldigung für ihr unpassendes Benehmen. Wenn die Leute die Seefahrt hinter sich haben, sind sie manchmal wie toll.« |
— Ce sont mes témoins, dit Schubal, en s'avançant. Je vous prie instamment de bien vouloir excuser leur conduite déplacée. Quand la traversée est finie, les hommes du bord sont déchaînés. | ||
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»Rufen Sie sie sofort herein!« befahl der Kapitän, und gleich sich zum Senator umwendend, sagte er verbindlich, aber rasch: »Haben Sie jetzt die Güte, verehrter Herr Senator, mit Ihrem Herrn Neffen diesem Matrosen zu folgen, der Sie ins Boot bringen wird. Ich muß wohl nicht erst sagen, welches Vergnügen und welche Ehre mir das persönliche Bekanntwerden mit Ihnen, Herr Senator, bereitet hat. Ich wünsche mir nur, bald Gelegenheit zu haben, mit Ihnen, Herr Senator, unser unterbrochenes Gespräch über die amerikanischen Flottenverhältnisse wieder einmal aufnehmen zu können und dann vielleicht neuerdings auf so angenehme Weise, wie heute, unterbrochen zu werden.« |
— Faites-les venir ici immédiatement ! ordonna le Capitaine. Et se tournant aussitôt vers le Sénateur, il ajouta, courtoisement, mais vivement : « Voudriez-vous avoir la bonté de suivre, Monsieur le Sénateur, avec Monsieur votre neveu, ce matelot qui va vous conduire à votre embarcation ? Je n'ai pas besoin de vous dire quel plaisir et quel honneur j'ai ressentis à vous rencontrer personnellement, Monsieur le Sénateur. Je ne souhaite qu'une chose, c'est de vous rencontrer à nouveau prochainement, Monsieur le Sénateur, pour pouvoir reprendre notre conversation interrompue à propos de la flotte américaine, et peut-être de la voir agréablement interrompue, comme elle l'a été aujourd'hui, - qui sait ? » | ||
»Vorläufig genügt mir dieser eine Neffe«, sagte der Onkel lachend. »Und nun nehmen Sie meinen besten Dank für Ihre Liebenswürdigkeit und leben Sie wohl. Es wäre übrigens gar nicht so unmöglich, daß wir« - er drückte Karl herzlich an sich - »bei unserer nächsten Europareise vielleicht für längere Zeit mit Ihnen zusammenkommen könnten.« |
— Ce seul neveu me suffit, dit l'oncle en riant. Et maintenant, veuillez accepter mes remerciements les plus sincères pour votre amabilité. Il n'est d'ailleurs pas absolument impossible que nous nous retrouvions avec vous un peu plus longtemps - et il attira Karl à lui affectueusement - lors de notre prochain voyage vers l'Europe. | ||
»Es würde mich herzlich freuen«, sagte der Kapitän. Die beiden Herren schüttelten einander die Hände, Karl konnte nur noch stumm und flüchtig seine Hand dem Kapitän reichen, denn dieser war bereits von den vielleicht fünfzehn Leuten in Anspruch genommen, welche unter Führung Schubals zwar etwas betroffen, aber doch sehr laut einzogen. Der Matrose bat den Senator, vorausgehen zu dürfen, und teilte dann die Menge für ihn und Karl, die leicht zwischen den sich verbeugenden Leuten durchkamen. Es schien, daß diese im übrigen gutmütigen Leute den Streit Schubals mit dem Heizer als einen Spaß auffaßten, dessen Lächerlichkeit nicht einmal vor dem Kapitän aufhöre. Karl bemerkte unter ihnen auch das Küchenmädchen Line, welche, ihm lustig zuzwinkernd, die vom Matrosen hingeworfene Schürze umband, denn es war die ihre. |
— Ce serait un plaisir pour moi, dit le Capitaine. | ||
Weiter dem Matrosen folgend, verließen sie das Büro und bogen in einen kleinen Gang ein, der sie nach ein paar Schritten zu einem Türchen brachte, von dem aus eine kurze Treppe in das Boot hinabführte, welches für sie vorbereitet war. Die Matrosen im Boot, in das ihr Führer gleich mit einem einzigen Satz hinuntersprang, erhoben sich und salutierten. Der Senator gab Karl gerade eine Ermahnung zu vorsichtigem Hinuntersteigen, als Karl noch auf der obersten Stufe in heftiges Weinen ausbrach. Der Senator legte die rechte Hand unter Karls Kinn, hielt ihn fest an sich gepreßt und streichelte ihn mit der linken Hand. So gingen sie langsam Stufe für Stufe hinab und traten engverbunden ins Boot, wo der Senator für Karl gerade sich gegenüber einen guten Platz aussuchte. |
En suivant le matelot, ils quittèrent le bureau et s'engagèrent dans une coursive latérale et étroite ; au bout de quelques pas ils se trouvèrent devant une porte donnant sur un escalier qui les conduisit en bas devant le canot qui avait été préparé pour eux. Leur guide y sauta aussitôt, et les matelots qui s'y trouvaient, se levèrent et les saluèrent. Le Sénateur prodiguait à Karl des conseils de prudence pour descendre, quand ce dernier, encore sur la première marche, éclata en sanglots. Le Sénateur posa la main droite sur la joue de Karl, le serra contre lui, et le caressa de sa main gauche. Ils descendirent ainsi les marches, lentement, l'une après l'autre, et demeurèrent étroitement serrés jusque dans le canot, où le Sénateur chercha aussitôt pour Karl une bonne place en face de lui. Com95 | ||
Auf ein Zeichen des Senators stießen die Matrosen vom Schiffe ab und waren gleich in voller Arbeit. Kaum waren sie ein paar Meter vom Schiffe entfernt, machte Karl die unerwartete Entdeckung, daß sie sich gerade auf jener Seite des Schiffes befanden, wohin die Fenster der Hauptkassa gingen. Alle drei Fenster waren mit Zeugen Schubals besetzt, welche freundschaftlich grüßten und winkten, sogar der Onkel dankte, und ein Matrose machte das Kunststück, ohne eigentlich das gleichmäßige Rudern zu unterbrechen, eine Kußhand hinaufzuschicken. |
Sur un signe qu'il leur fit, les matelots écartèrent le canot du navire et se mirent à souquer ferme. Mais à peine commençaient-ils à s'éloigner que Karl découvrit soudain qu'il se trouvait juste du côté du paquebot sur lequel s'ouvraient les fenêtres du bureau du Commissaire. Et ces trois fenêtres étaient remplies par les têtes des gens de Schubal, qui les saluaient et leur adressaient des signes d'amitié. L'oncle leur répondit, et un matelot réussit même le tour de force de leur envoyer un baiser de la main sans rompre le rythme des rames. | ||
Es war wirklich, als gäbe es keinen Heizer mehr. Karl faßte den Onkel, mit dessen Knien sich die seinen fast berührten, genauer ins Auge, und es kamen ihm Zweifel, ob dieser Mann ihm jemals den Heizer werde ersetzen können. Auch wich der Onkel seinem Blicke aus und sah auf die Wellen hin, von denen ihr Boot umschwankt wurde. |
C'était vraiment comme si le soutier n'avait pas existé. Karl regarda son oncle, dont les genoux touchaient les siens, d'un oeil plus aigu. Et il se demanda si cet homme-là pourrait jamais remplacer le soutier ? L'oncle, de son côté, évita ce regard, et dirigea le sien sur les vagues, qui faisaient balancer leur barque. |